„Der Markt macht`s nicht“

0
Fieberkurven der Börse Foto:Pixabay

Die derzeitige gesellschaftliche Krise, auch „Corona-Krise“ genannt, weist darauf hin, dass Regierungen zum Wohle aller handeln könnten, wenn sie denn wollten. Zum Beispiel beim Klimawandel und bei dem mindestens so problematischen Verlust der Artenvielfalt, womit Corona zusammen zu hängen scheint. Die Ulmer Professorin Simone Sommer ist Expertin für Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen überspringen (Zoonosen). Sie erklärt, was Naturzerstörung mit dem Coronavirus zu tun hat.

„Die politisch institutionalisierte Brutalität, mit der Menschenleben und Ökonomie schon seit vielen Jahren gegeneinander ausgespielt werden“ (Hartmann), ist auf der nördlichen und damit reicheren Welthalbkugel angekommen. „Sie zeigt sich in Frankreich, wo Menschen über 80, die an COVID-19 erkrankt sind, nicht mehr beatmet werden. Sie bricht sich Bahn in der Ungeduld, wann man Deutschland wieder „hochfahren“ könne.“ Ja, man darf den wirtschaftlichen Schaden gegen Menschenleben abwägen“, schrieb der Spiegel. Von Ethikern wird dem zu recht widersprochen, denn wenn dem so wäre, könnten wir offiziell die Sklavenwirtschaft wieder einführen.

„Die Lehre aus Corona ist, dass sich keine Krise abgekoppelt vom System betrachten lässt. Wenn wir verhindern wollen, dass der Pandemie ein Katastrophenkapitalismus folgt, müssen wir stärker denn je an einer ökologischen und sozialen Transformation arbeiten, die globale Gerechtigkeit zum Ziel hat. An einer Energie-, Landwirtschafts- und Verkehrswende. An einer demokratisierten Wirtschaft, die Gesundheitssystem und Daseinsvorsorge dient, nicht dem Profit. Die globalen Bewegungen, die die ökologische und soziale Frage zusammendenken, müssen gerade in Zeiten der Pandemie gestärkt werden. Darin muss die derzeit vielgerühmte Solidarität aufgehen. Sonst ist es keine.“ Lesen Sie dazu im FREITAG von Kathrin Hartmann: „Der Markt macht`s nicht„.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.