Der Agrar-Markt ist wertefrei und preisverlogen

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Foto von einem Plakat von PETA

Klimawandel und Biodiversität: Wir brauchen eine Agrarethik zur Werte-Orientierung und Fehleranalyse

Wenn es um das Fleisch auf unseren Tellern geht wissen wir vieles. Wenn es um die Moral auf unseren Tellern geht wissen wir alles. Schon Kinder wissen was richtig und was falsch ist. Sie wissen, dass man Tiere nicht quält und empfinden mit ihnen. Auch wir Erwachsene wissen wo das Nitrat im Grundwasser herkommt, die Antibiotikaresistenz des Menschen, das Abholzen der Tropischen Regenwälder, Corona, ein Teil des Klimawandels, der Schwund der Artenvielfalt und der indigenen Völker. Und wir wissen auch um das zu niedrige Einkommen der Bauern, die für unsere Mittel zum Leben arbeiten. Wir wissen, dass alles miteinander zusammenhängt und wir wissen, dass unsere sog. „Wertegesellschaft“ unter der Herrschaft des Geldes weder den Preis kennt noch den Wert. Der Markt also werteblind und preisverlogen ist.

Der hoch gelobte Markt in der sog. „Marktwirtschaft“ versagt völlig. Der Marktpreis bildete nur einen Teil des gesamten Marktpreises ab, weil der Markt nicht alle anfallenden Kosten, die ein Produkt verursacht, bewertet; er externalisiert wichtige zukunftsentscheidende Kosten. Wie z. B. Umweltnutzung und -schäden, soziales Landleben, Kosten einer Pandemie im Schlachthof – nur um drei der vielen zu nennen. Der Markt hat halt kein Wertesystem – er ist werteblind und zukunftsfeindlich! Der Markt gliedert viele Kosten aus, (externalisiert die Kosten) und verschiebt sie in Richtung nachfolgende Generationen. Diese werteblinde Ökonomie zerstört. Darum brauchen wir eine „Agrarethik“. Aber die wird noch nicht mal an den Hochschulen gelehrt. Das verwundert nicht, denn Politik und der heilige Gral der Ökonomen scheuen das systemorientierte Hinterfragen auf der Markt- und Zukunftsebene in der Landwirtschaft – und nicht nur dort.

Inzwischen demonstrieren Bauern vor Auslieferungslagern von ALDI, wie heute in Salzgitter. Der Diskounter will den Butterpreis reduzieren. Den Milchpreis bestimmt ALDI schon lange – ohne den vielgerühmten Markt, eher vergleichbar mit einer Plankommission. Inzwischen weisen längst die Monopole den Weg wie die ländliche Entwicklung und das Nahrungsangebot bei uns und weltweit aussieht. So wie die drei Saatzuchtgiganten ChinaChem/Syngenta, Bayer/Monsanto und DuPont/Dow (Corteva). Die bestimmen wo es agrarpolitisch langgeht – nicht die gewählten Vertreter in den Parlamenten. Die Bauern, auch diejenigen, die im Moment demonstrieren, bilden sich noch ein „frei“ zu sein. Sie sind längst gefangen zwischen Agrarindustrie, Banken, dringenden ökologischen Notwendigkeiten und Preisbestimmern im Handel. Die Landwirtschaftsministerien sind inzwischen zu Lobbyorgansationen der Großagrarier und der Agrarindustrie verkommen. Ach nein, sie verteilen auch das Geld aus Brüssel – hauptsächlich an die Großagrarier, wie u.a. auch ALDI.

Lesen sie hier den Beitrag zu einem wichtigen Teilproblem, dem Tierleid, das ein wichtiger Baustein im agrarindustriellen Komplex ist: „Mit zugenähten Augen

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