Dem Weiterbau der A39 den Todesstoß versetzen!

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Am 10. April dieses Jahres fand die erste, wenn auch nur sehr kurze Fahrrad-Demo auf der A39 in Braunschweig statt. Lediglich einige hundert Meter konnten damals befahren werden. Das soll sich nun bei der geplanten Demo im November grundlegend ändern: Diesmal soll die gesamte Strecke von Braunschweig bis nach Wolfsburg abfahren werden. Foto: Hans-Georg Dempewolf

Fahrraddemo auf der A39 zum Trinity-Baugelände geplant

Von Stop Trinity

Die Widerstandsbewegung gegen die A39 und Aktivist*innen, die gegen die neue VW-Autofabrik Trinity in Wolfsburg aktiv sind, planen gemeinsam eine Fahrraddemo von Braunschweig nach Wolfsburg auf der A39 zum geplanten Trinity-Baugelände.

Start ist am 13. November um 10 Uhr auf dem Kohlmarkt.

Mit der Aktion wollen Aktivist*innen klar machen, dass es um eine umfassende Verkehrswende geht und dazu gehört sowohl der sofortige Ausbaustop der A39 als auch ein Ausstieg aus der Automobilproduktion statt einer reinen Antriebswende.

Der Weiterbau der A39 steht dabei in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Volkswagen-Standortes und wird derzeit von Volkswagen stark forciert. Wer die Geschichte der A 39 betrachtet, stößt schnell auf den Nordland-Autobahn-Verein e.V. Der in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg angesiedelte Zusammenschluss von Kammern, Landkreisen, Kommunen und Unternehmen nahm 1969 seine Lobbytätigkeit auf, legte 1992 gar eine selbst finanzierte Verkehrsuntersuchung vor, in der bevorzugte Trassenvarianten genannt werden. VW ist nicht nur der größte Arbeitgeber im Land, sondern auch der stärkste Beitragszahler in der Handelskammer und durch seine Größe über zahlreiche Verknüpfungen ein starker Partner in der Landespolitik.

Für eine Anbindung von Volkswagen nach Norden, vor Allem nach Bremerhaven soll das größte, nicht von Autobahnen zerschnittene Gebiet Deutschlands nun auch angetastet werden. Der Bau einer neuen Autofabrik und die Produktion von noch mehr Autos würde den Weiterbau der A39 auch stärker forcieren. „Wenn wir eine umfassende Verkehrswende hier in der Region wollen, dann müssen wir die Projekte A39-Weiterbau und Trinity-Fabrik als zusammenhängend begreifen und gemeinsam bekämpfen“, sagt Angelika, Verkehrswende-Aktivistin auf der StopTrinity-Mahnwache. „Wir brauchen nicht noch mehr Autos auf den Straßen und schon gar nicht noch mehr Straßen! Was es in der Region dringend braucht, sind bequeme und attraktive Alternativen zum Auto. Eine gute Rad- und Fußwegeinfrastruktur in Städten sowie ein massiver Ausbau des ÖPNV, dessen Nutzung bezahlbar ist. Am sinnvollsten dafür wäre ein Nulltarif.“

Die meisten Abschnitte des angedachten Lückenschlusses sind noch nicht einmal in der Planfeststellungsphase, Aktivist*innen wollen das auch mit ihrem Protest verhindern. „Die Zeit ist gekommen, der A39 endlich den Todesstoß zu versetzen! Das längst überholte Projekt muss endlich eingestampft werden und sozial und ökologisch vernünftigen Verkehrskonzepten Platz machen!“, sagt Mirko.

Im April diesen Jahres haben Aktivist*innen erstmals eine Fahrraddemo auf der A39 durchgeführt, dieses Mal soll die gesamte Länge von Braunschweig bis nach Wolfsburg befahren werden.

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