Gründonnerstag ist ein wichtiger Denktag der Kirchen. Es hat schon eine gewisse Tradition, dass an diesem Tag der Domprediger Hempel und der Dompfarrer Kohn den mutigen Passanten in der Fußgängerzone die Schuhe putzen, anschließend im Dom den noch mutigeren die Füße waschen und dass sie dann das Abendmahl feiern. Doch zuvor sprach Pfarrer Christian Kohn „Das Wort zum Alltag„. Darin erklärte er die Rituale des Schuheputzens, der Fußwaschungen und des Abendmahls. Das Abendmahl war diesmal ein besonderes: Es war „Das Tischabendmahl“. Weiß gedeckte Tische standen im Dom. Auf den Tischen lagen stachelbesetzt trockene Rosenzweige als Symbol für die Dornenkrone. Nach der Feier um 18:00 Uhr leuteten alle Kirchen der Innenstadt, der Dom St. Blasii leutete mit großen Geleut.(red.)
Das Wort zum Alltag
Gründonnerstag. Er ist kein gesetzlicher Feiertag, aber ein Denktag wohl allemal. Am Dom begehen wir diesen Denktag mit einem dementsprechend denkwürdigen Ablauf. Heute Mittag haben Domprediger Joachim Hempel, St. Katharinenpfarrer Werner Busch und ich Passanten in der Fußgängerzone die Schuhe geputzt. Heute Nachmittag haben wir im Dom Besucherinnen und Besuchern die Füße gewaschen und im Anschluss an diese Andacht werden wir gemeinsam ein Tischabendmahl feiern. Und all das ist weder einem Spaßmobil entsprungen, mit dem wir auf Stimmenfang für unsere Kirche gehen müssten, noch steckt da m. E. irgendeine fragwürdige Eventkultur dahinter, wie manch kritischer Zeitgenosse vermuten mag. Die Gründe für dieses Tun liegen vielmehr darin, unser Leben bzw. den Blick auf unser Leben im wahrsten Sinne des Wortes wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Schuheputzen: Für viele Kinder in anderen Teilen der Welt ist das Schuheputzen ihr tägliches Brot. Weiter unter der pdf