Das Schwammstadt-Prinzip. Warum nicht auch in Braunschweig?

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Regenmesser. Wo fliesst in Braunschweig das Regenwasser hin? Bei der Schwamm-Stadt verbleibt es zur Nutzung im Boden oder in Zisternen zur Bewässerung des städtischen Grüns. Foto: Uwe Meier

Das Schwammstadt-Prinzip oder „Sponge City“ ist ein realitätsbezogenes Konzept der Stadtplanung, anfallendes Regenwasser in Städten lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Das Ziel der Schwammstadt ist, das Niederschlagswasser dort zwischenzuspeichern, wo es fällt. Maßnahmen in Großstädten können eine Kombination aus Rückhalt, Entsiegelung, Abkopplung, Versickerung und Verdunstung sein. Mit dem Arbeitsblatt DWA-A 102-2 „Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer“ wird der Erhalt des lokalen Wasserhaushaltes als Zielgröße formuliert. 

Bäume in der Stadt leisten wahre Wunder. Das ist bekannt und vielfach beschrieben. Das Schwammstadt-Prinzip verbessert auch die Lebensraumbedingungen der Stadtbäume: Es verschafft den Wurzeln mehr Raum, verbessert die Versickerung von Regenwasser und stellt den Pflanzen Wasser zur Verfügung.

Im Grunde sei die Schwammstadt „ein alter Hut“, so der Karlsruhe Architekt und Stadtplaner Andreas Löffler. Der Begriff „Schwammstadt“ wird derzeit gehipt und gilt als Lösung für die Überschwemmungsproblematik. Doch sie kann viel mehr. Die realisierte Öko-Siedlung Geroldsäcker weist seit etwa 25 Jahren darauf hin, dass ökologische Konzepte der Stadtplanung in Deutschland längst realisiert werden.

Da fragt man sich immer wieder, warum so etwas in Braunschweig nicht gelingt. Welche nachhaltigen ökologischen Konzepte werden denn in den vielen Neubaugebieten der Stadt umgesetzt? Oder ist Braunschweig etwa dabei als sich der OB Frank Mentrup mit etwa 40 weiteren Rathauschefs in Deutschland verpflichteten, die Prinzipen einer nachhaltigen Stadtentwicklung umzusetzen?

Lesen Sie über die „Stadt als Schwamm“ aus der Stadt Karlsruhe nicht nur zum Umgang mit dem wertvollen Nass sondern auch über andere wegweisende und vorbildliche Ökoprojekte.

1 Kommentar

  1. BlueGreenStreets – Multifunktionale Straßenraumgestaltung urbaner Quartiere
    Entwicklung von ressourceneffizienten Straßenräumen für die Stadt der Zukunft
    https://ressourceneffiziente-stadtquartiere.de/?page_id=204 bzw.
    https://edoc.sub.uni-hamburg.de/hcu/volltexte/2020/529/

    sehr viele Lösungen und Regenwasser-Projekte (deutschland-/weltweit):
    https://www.sieker.de/fileadmin/sieker/Projekte/BlueGreenStreets/BGS_2020_BlueGreenStreets_als_multicodierte_Strategie_zur_Klimafolgenanpassung_Wissensstand_2020_3_.pdf

    Beispiele gibt es schon in Bochum und Berlin.
    Gibt es bald endlich auch Rigolen in Braunschweig?

    Jeder kann schon anfangen das Regenwasser vom Hausdach aus dem Regenfallrohr aufzufangen…

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