Braunschweig mal wieder Spitzenreiter

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Symbolbild Luftmesscontainer
Nun ist es amtlich: Der seit 2010 geltende Grenzwert für NO2 (Stickstoffdioxid) wurde in Braunschweig um 25% überschritten. Am Altewiekring* wurden 51µg/m3 gemessen, zulässig wären höchstens 40µg/m3 gewesen. Überraschend ist das nicht, denn der Wert war auch in den vergangenen Jahren immer ähnlich hoch. Damit ist Braunschweig nun zusammen mit Hannover Spitzenreiter in Niedersachsen – und das, obwohl hier der Messcontainer nicht in der Innenstadt steht und Braunschweig als kleinere Stadt natürlich auch nicht dasselbe Verkehrsaufkommen hat. Es wird damit deutlich, dass der Braunschweiger „Luftreinhalte- und Aktionsplan“ von 2007 keine nennenswerte Wirkung hatte.
Für die NO2-Belastung lässt sich noch weniger als bei den Feinstaubwerten belastete Luft aus Ost-Europa verantwortlich machen, denn „die Stickstoffdioxidbelastung ist fast ausschließlich verkehrsbedingt und konzentriert sich auf innerstädtische Hauptverkehrsstraßen“ heißt es auch auf der Internetseite des Niedersächsischen Umweltministeriums. Und weiter: „Die von den einzelnen Emittentengruppen zu leistenden Emissionsminderungsbeiträge richten sich nach ihrem Emissionsanteil. Maßnahmen, die in das Verkehrsgeschehen eingreifen, verringern in erster Linie die Stickoxidbelastung in den Städten“. In Braunschweig hat dabei auch das „Umweltorientierte Verkehrsmanagement“** in Zusammenarbeit mit der Firma  Bellis ganz offensichtlich versagt, das von der Ratsmehrheit und dem ADAC als „Intelligente Lösung“ propagiert worden war.
Da gravierende Gesundheitsschäden durch hohe NO2- Belastungen unbestritten sind, müssen endlich wirksame Maßnahmen ergriffen werden. Bei dem Thema darf auch nicht vergessen werden, dass es sich hier nicht zuletzt um eine soziale Aufgabe handelt: Denn wer wohnt an den Hauptverkehrsstraßen?

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