Balkonkästen im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Braunschweig

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Fröhliche Preisjury beim Balkonkastenwettbewerb 2016:… denn sie wissen nicht was sie tun.“

Da sitzen etwa 30 erwachsene Personen im Planungs- und Umweltausschuss im großen Sitzungssaal, einschließlich weniger Besucher und Herr Ingo Schramm, der Bundestagskandidat der FDP, und Herr Stachura von der BZ. Und dann dieses Blümchenthema! Muss das auch noch sein? Um manch einen Mundwinkel spielte ein Lächeln. Das Thema kommt anscheinend gleich nach dem Gartenzwergwettbewerb, so es diesen denn gäbe. Hat man im Rat nichts Besseres zu tun?

Das Unverständnis schien allgemein groß zu sein, denn das Thema laut TO: Balkonwettbewerb nach ökologischen Gesichtspunkten bewertenstand an. Natürlich, vom schmerzfreien Herrn Dr. Büchs von der BIBS beantragt. Von wem denn sonst?

So schlicht und kleinkariert wie das Thema daherkommt, ist es aber nicht. Das kann es nur für etwas schlichte, ökologisch und fachlich Ungebildete oder IgnorantInnen sein.

 

Dieser Balkonkasten als Beispiel für eine ökologisch positive Bewertung.

Der Boden besteht aus heimischem Kompost. Grunddüngung aus Hornspäne (organisch). Sonnenblumen (Helianthus) und  Studentenblume (Tagetes) aus Selbstanzucht. Minipetunien (blau, weiß,rot) und Petunien (rosa) (Petunia) aus einem Biobetrieb. Pflanzenschutz nicht nötig. Probleme könnten bei Kompost Schnecken bereiten. Daher von ALBA sterilen Kompost verwenden oder aus tieferen Schichten der Kompostanlage entnehmen.

Aus der Perspektive der Balkonkastenschönheit ist die Braunschweiger Zeitung und das Stadtmarketing schon richtig aufgestellt. Mehrfach im Jahr gibt es eine umfassende Berichterstattung. Das ist gut so. Nur das mit der „Schönheit“ ist etwas schlicht geraten.

Doch geht es nicht nur um Schönheit bei Blumen, es geht auch um Symbolik und um unsere Kultur. Pflanzen, und insbesondere Blumen, stehen für das Lebendige, für Zukunft, für Lebensfreude und unserem unausweichlichen Ende. aus diesem Grunde sprechen wir von „Pflanzenkultur“ oder „Blumenkultur“.  Pflanzen stehen für „Leben“ an sich, denn ohne Pflanzen kein Leben. Beim Balkonkasten holen wir uns das Leben in die Wohnung.  Zu Recht muss den Pflanzen Respekt gezollt, müssen sie würdevoll behandelt werden. Eigentlich gehört dieses Thema auch in den Kulturausschuss oder Wirtschaftsausschuss!

Aber nicht nur der Zweck und die Nutzung der Pflanzen sind bei der Bewertung entscheidend, sondern auch ihr Sein. Sie sind uns Menschen ähnlich, weil sie lebendig sind und die gleichen Bausteine in der Genetik haben, wenngleich sie andere Baupläne haben, die sie anders erscheinen lassen.

Herr Dr. Büchs von der BIBS, begründete seinen Antrag hauptsächlich mit ökologischen und sozialen Argumenten. Mein Glückwunsch Herr Büchs. Die lächelnden Damen und Herren im PLUA sind halt unwissend und/oder ignorant. Die kennen die Gartenbaukultur nicht (woher auch?) und sie haben immer noch keinen Schimmer von ökologischen Zusammenhängen. Erwarten kann man als BürgerIn, dass sie sich bei Experten informieren, um entscheiden zu können. 

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