Von Heike Steingaß
Umweltfreundlicheres Bauen
Liebe Leserin, lieber Leser,
was für eine schöne Ansicht auf unserem Cover: eine grüne Häuserfassade, Bäume und Sträucher auf Terrassen. Es ist aber keine Zukunftsvision, sondern handelt sich um den Bosco Verticale, den vertikalen Wald. Vor gut zehn Jahren entstanden diese zwei außergewöhnlichen Hochhäuser in Mailand nach einem Entwurf des Architekten Stefano Boeri. Auf rund 400 Terrassen wachsen Bäume, Sträucher, Grünpflanzen und Kräuter und umhüllen die Glasfassade – Insekten, Vögel nutzen die 1.700 Quadratmeter Grün.
Nun werden nicht überall bewachsene Wohntürme gebaut, auch wenn wir mehr Grün in der Stadt haben wollen. Doch wie können Bauen und Umwelt in Einklang gebracht werden? Welche Herausforderungen muss die Baubranche bewältigen? Dr. Stefan Vockrodt gibt uns gleich zu Beginn einen Überblick und zeigt auf, in welchen Bereichen die größten CO2-Emissionen entstehen. Neubau oder Umbau, so lautet eine der häufig gestellten Kernfragen beim Bauen. Michael Drewitz hat über viele Jahre unter anderem ehemalige Industriebauten für eine neue Nutzung umgebaut und stellt interessante umgenutzte Gebäude vor – nicht nur in Braunschweig.
Doch was, wenn nun wirklich neu gebaut wird oder werden muss? Wie können wir umweltgerecht bauen, welche emissionsarmen Baustoffe gibt es, an welchen wird geforscht? Wie können Baustoffe recycelt statt deponiert werden? Diesen Fragen und weiteren widmet sich das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Ich habe mit dem Abteilungsleiter Mineralische Werkstoffe und Baustoffrecycling, Dr. Volker Thome, gesprochen und ausgesprochen interessante Einblicke erhalten.
Unser Hintergrund ist in dieser Ausgabe dem Thema Lichtverschmutzung gewidmet. Unsere Bilanz: Es muss nachts wieder dunkler werden! Doch die Einführung der LED-Lampen in Europa hat aufgrund der strom-sparenden Eigenschaften dazu geführt, dass eher mehr Lampen leuchten als vorher. Welche Auswirkung die nächtliche Helligkeit auf die Umwelt hat, vermittelt Dr. Heidrun Oberg. Und Kay Hörster ist auf der Suche nach einem dunklen Ort zur Sternenbeobachtung in Sankt Andreasberg gelandet. Ein Tipp für Astronomie-begeisterte ist nicht nur der nachtdunkle Wandererparkplatz in der Nähe der Sternwarte, sondern auch die Sternwarte selbst. Und eine Bitte: Helfen Sie mit, die Nacht wieder dunkler zu machen. Löschen Sie bitte alle nicht erforderlichen Lichtquellen.
Wir wünschen Ihnen wieder einmal eine interessante Lektüre.
Herzlichst, Ihre
Heike Steingaß
Hier geht´s zur neuen Ausgabe der Umweltzeitung:
https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/umweltzeitung/aktuelle-ausgabe.html