“Bäume fällen und Klima schützen – geht das?“

2
Eichenernte. Pixabay

Die „Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz“ fällt in Zeiten des Klimawandels alte Bäume in der Buchhorst

Von Renate Rosenbaum

Die „Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz“ (SBK) hat die Aufgabe, die kulturellen und historischen Belange des ehemaligen Landes Braunschweig zu wahren und zu fördern. Gilt das auch für den Erhalt des ökologischen Gefüges, der Biodiversität und dem Schutz des Klimas? Statt behutsam das Erbe zu verwalten wird es vernichtet und vermarktet. Was ist das Erbe? Doch nicht nur wertvolle alte Bäume, sondern auch die Tiere, Pilze, Kräuter und andere Organismen, die im Wald wohnen und untereinander vernetzt sind. Erbe ist die Lebensgemeinschaft über und unter der Erde. Die genannte Stiftung fällt seit Jahren massenhaft große, gesunde Bäume in unseren Naherholungsgebieten und unseren umliegenden Wäldern. Sie greift damit tief in das zu schützende Erbe ein.

Der Schwarzspecht, hier an einer Buche, kommt in der Buchhorst vor. Man sollte ihm die alten Bäume lassen (screenshot) Und dazu ein Film

Die SBK soll ihr Vermögen – dazu gehören die lebendigen Wälder – in ihrem Bestand erhalten. Hier wird aber von der Stiftung seit Jahren und zur Zeit wieder besonders Raubbau an der Natur betrieben. Zahlreiche circa 180 Jahre alte große Bäume werden gefällt und verkauft.

Wofür benutzte die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz die Einnahmen aus den „Ernten“ unter Anderem? Einige Jahre waren die erzielten Einnahmen  der Geschäftsleitung Tobias Henkel und dem Präsidenten Gert Hoffmann der o.g. Stiftung  anscheinend nötig, um damit unangemessen überteuerte Autos zu kaufen, einen überhöhten Verwaltungsbedarf und unnötige unangemessene Reisen auch ins Ausland zu bestreiten, (siehe Jahresberichte des Nieders. Landesrechnungshofes 2016 und 2017)

Gerade jetzt brauchen wir jeden einzelnen lebenden Baum  besonders mit großen Kronen und noch Millionen mehr – wie wir alle wissen. Was uns bleibt, ist an mehreren Stellen zum Beispiel in der Buchhorst ein sog „Spaghettiwald“, also nur dünne, junge Bäumchen.

2 Kommentare

  1. mir fällt auf, dass die Waldwege in dern Wäldern in der Region deutlich verbreitert werden, damit die großen Maschinen und LKW da überhaupt fahren können. Es sind regelrechte Schneisen entstanden, welche im Sommer nicht schattig, kühl und feucht sind. Dazu noch Wendehammer, und Holzlager- und Verladeplätze im Wald.

    Die Harvesterspuren und Rückegassen schädigen den Waldboden erheblich und sind Jahrzehnte sichtbar. Und bei meinem letzten Besuch der Buchhorst nahe des „Kugelfang“ beim Aquarius waren sogar die normalen Wege so beschädigt worden, dass man nicht mehr Radfahren oder spazieren konnte.
    Wenn der Harvester dann quer rein fährt nimmt er auch noch junge Bäume mit, welche dann auch verloren sind. Völlig sinnlose Zerstörung.

    Am Südrand der Buchhorst bei Klein Schöppensedt nahe Mönchsteiche ist ne Lichtung, bei der offensichtlich nach einem Kahlschlag vor längerer Zeit keine Aufforstung mehr stattgefunden hat oder nicht erfolgreich war.

    Diejenigen, die diese alten Bäume mal angepflanzt haben, würden im Grabe rotieren, wenn sie sehen, was diese moderne Bewirtschaftung für Folgen hat.
    Man liest auch immer wieder in der BZ, das dies nicht nur hier in der Buchhorst so ist, sondern auch im Elm und anderen Wädern drumrum. Ob das alles Stiftungswälder weiß ich nicht, aber hier hängen viele blaue Schilder an den Waldwegen in der Region.

    Es klingt für jkch we blanker Hohn, wenn die Förster der Stiftung was von „naturnaher und nachhaltiger“ Bewitschtaftung faseln, wie hier in der BZ.
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article230857560/Braunschweig-Waldnutzung-und-Naturschutz-ein-Widerspruch.html

    Und hier noch ein paar Artikel:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfenbuettel/cremlingen-sickte/article152178567/Leser-aergert-sich-ueber-Zustand-des-Evesser-Landholz.html

    SBK-Wald:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/koenigslutter-umgebung/article151802058/Aerger-um-Rodungen-Bald-ist-der-Elm-kahl.html

    SBK-Wald:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/koenigslutter-umgebung/article151399641/Der-Elm-sieht-aus-wie-ein-Panzeruebungsgelaende.html

    Beienroder Holz. bei Lehre während der Brut- und Setzzeit:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article150648234/Waldarbeiten-trotz-Brut-und-Setzzeit.html

    Asse, Fällungen im FFH-Gebiet:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfenbuettel/article150241821/40-Prozent-der-Kiefern-werden-gefaellt.html

    Ansonsten simd mir in den letzten Jahren noch massive Kahlschläge im Lappwald bei Grasleben, im Oderwald bei Wolfenbüttel, im Beddinger Holz und im Timmerlaher Busch aufgefallen.

  2. Achso, Lechlumer Holz zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel wäre auch noch zu nennen, da wurde auch „nachhaltig und naturnah“ geertet, was so da ist.

    in den Mengen hab ich das noch nicht erlebt.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.