„Auch in der politischen Mitte gibt es das Gefühl, es geht ungerecht zu“

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Staatshilfen Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Unser Finanzsystem nützt den Reichen. Von der Unzufriedenheit profitiere die AfD, sagt Gerhard Schick. Er fordert höhere Steuern für Firmenerben.

Von Hannes Koch / TAZ

taz: Herr Schick, Sie haben jahrelang als finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag gearbeitet. Mithilfe der Stimmen Ihrer Partei überwinden Union und SPD nun die Schuldenbremse im Grundgesetz und ermöglichen 1.500 Milliarden Euro neue Staatsschulden in zehn Jahren. Halten Sie das für eine gute Idee?

Gerhard Schick: Den Weg für zusätzliche Investitionen freizumachen, ist nötig. Wobei die konservative Seite eine richtige Frage stellt: Wer bezahlt das am Ende eigentlich? Wenn so hohe Kredite aufgenommen werden, steigen künftig die Zinskosten, die aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren sind. Unser Steuersystem ist allerdings so strukturiert, dass die Personen mit den größten Vermögen, beispielsweise Milliardärin und BMW-Miteigentümerin Susanne Klatten, einen recht bescheidenen Beitrag leisten. Jetzt während der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD wäre die richtige Zeit, die Lastenverteilung zu klären.

taz: Was wäre denn eine gute Verteilung?

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