7 + 1 Fragen an: Michael Wehram

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Foto: Andreas Reiffer
Foto: Andreas Reiffer

1. Wer bist Du? Beschreib Dich in einem Satz!

Ich bin jemand, der die ernsten Seiten im Leben kennt, der aber nicht ständig das Haar in der Suppe sucht.

 

2.Warum lohnt es sich, eine Lesung von Dir zu besuchen?

Weil ich hoffe, dem Besucher für die Zeit der Lesung einfach ein gutes Gefühl zu geben. Ich sehe das immer unter dem Motto: „All just Entertainment“. Ich will Unterhalten. Das kann man mit lustigen, aber auch mit ernsten Texten. Ich finde, es ist nichts schlimmer, als dem Publikum den Abend zu versauen, weil man versucht, die Welt in 60 Minuten zu retten, und dabei noch jeden einzelnen auf seine Fehler aufmerksam macht. So etwas können andere viel besser als ich.

3. Welches ist Dein Lieblingstext von Dir und warum?

Hmm, das ist nicht ganz einfach. Für normal ist ja immer der letzte Text der absolute Liebling. Ich glaube aber, dass „Die Radtour“ mein Lieblingstext ist. Ganz einfach aus dem Grund, dass mit ihm alles angefangen hat. Der Text hat mich durch die ersten Auftritte begleitet und mich dabei nie hängen lassen. Der hat einfach überall funktioniert, die Leute, egal ob an der Küste, in Braunschweig oder in Lüneburg haben alle an den gleichen Stellen gelacht oder auch mal ein böses „Ohhhh“ erschallen lassen (Wenn ihr den Text lest, werdet ihr die böse Stelle erkennen). Auch wenn er in der Zwischenzeit nicht mehr zur ersten Wahl gehört, so ist er doch eine Art guter Kumpel, den man immer gern dabei hat und mit dem man viel Spaß haben kann.

 

Download: „Die Radtour“, PDF

 

4. Was war Dein spannendstes Literaturerlebnis?

Mein erster Poetry Slam in Leer. Ich war vorher 15 Jahre als Musiker auf der Bühne und hatte eine lange Kreativpause hinter mir. Und dann steht man das erste Mal da und möchte eigentlich singen, muss aber einen Text aus eigener Feder vorlesen. Ich schwöre, ich war selten so nervös wie an diesem Abend. Dazu kommen natürlich auch immer noch die Zweifel, ob das, was man da gemacht hat, auch gut ist. Zum Glück war das Publikum in Leer richtig gut drauf und hat mich echt positiv angenommen. Das ist ein Abend, an den ich noch lange denken werde.

In Buchform war das spannendste Erlebnis, als ich „Im Krebsgang“ von Günther Grass gelesen habe. Das hat mich tief beeindruckt, nicht nur die Geschichte sondern auch die Art, in der es geschrieben ist.

 

5. Wo findet man Dich im Internet?

http://wehram.wordpress.com

http://www.facebook.com/michael.wehram

 

6. Welche Unterstützung wünschst Du Dir von der Stadt Braunschweig/Wolfsburg?

Klar, Kultur stärker zu fördern ist immer ein Wunsch den man an eine Stadt richten kann, aber ich sehe das ein wenig differenzierter. Ich finde es nicht so toll einfach zu sagen, hier bin ich, fördere mich. Ich finde es viel wichtiger, dass die Szene einen guten Kontakt miteinander hat. In Wolfsburg sind zum Beispiel noch Marc Domin, der zur Zeit überall durch die Lande tourt, und natürlich Sibylle Schreiber, die Wolfsburgs erste regelmässige Lesebühne am Start hat. Es passiert also auch in Wolfsburg was. In Braunschweig ist die Szene viel größer, aber da gibt es Bindeglieder wie Patrick Schmitz und den KingKing Shop, der zusammen mit Dominik Bartels den Poetry Slam nach Wolfsburg gebracht hat. Das sind die Situationen, die ich meine. Braunschweiger und Wolfsburger arbeiten, was sowas angeht, toll zusammen, und so lange wie das so ist, brauche ich nicht unbedingt die Unterstützung einer Stadt. Da enstehen die Kreativität und die neuen Möglichkeiten aus der tollen Zusammenarbeit. Es ist immer wünschenswert, dass eine Stadt nicht gegen ihre Kreativen arbeitet 🙂

 

7. Welche Botschaft hast Du mit Deiner Literatur?

Da steckt keine große Botschaft hinter. Wie ich schon am Anfang erwähnt habe, geht es mir primär um die Unterhaltung, ohne dass ich dabei so platt werden will, wie manch ein bekannter Comedian. Wenn ich das schaffe, dann ist meine Botschaft: „Habt Spaß, nehmt euch selbst nur so wichtig wie nötig und hört auch mal Leuten zu, die nicht eurer Meinung sind.“

 

+ 1: Welches Buch hättest Du gerne geschrieben ?

Ganz definitiv „Der Herr der Ringe“. Wenn man in der Lage ist, eine Welt mit so glaubhaftem Detailreichtum zu erfinden, dann kann man auch alles andere schreiben. Eigentlich ist jedes Buch, das die Standards in seinem Genre definiert, ein Buch, das man gelesen haben sollte. Aber „Der Herr der Ringe“ empfinde ich immer als was ganz besonderes.

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