Wer kennt das Problem nicht? Alle kennen es, die mit der Bahn fahren. Es gab Zeiten, da fuhren die Züge zwar langsamer, aber Verspätungen waren die Ausnahme. Man konnte sich auf sie verlassen. Ärgerlich ist ja nicht nur ihre Unzuverlassigkeit, sondern auch, dass sie damit über unsere Zeit verfügt. Eine Zeit, in der wir Wichtigeres tun könnten als sie in der überfüllten Bahn abzusitzen.
Ein besonderer Service ist es, dass wir durch das Zugpersonal inzwischen aufgeklärt werden, warum der Zug in dem ich sitze Verspätung hat oder warum er gar nicht erst fährt oder warum er auf freier Strecke halten muss. Öfter sind es Probleme am Stellwerk oder an Weichen oder weil Gleise nicht frei sind. Wie vor einigen Tagen, als eine Reise von Braunschweig nach Vienenburg etwa 3 Stunden dauerte. Schuld war ein Ausfall des planmäßigen Zuges und daran anschließend Weichenprobleme. Doch das ist alles nur die halbe Wahrheit. Schuld ist vielmehr das Fahren auf Verschleiß – und das ist von Politik und Management gewollt. Denn es soll immer noch zerschlagen und privatisiert werden. Lesen Sie dazu ein Interview von Ralf Wurzbacher mit Carl Waßmuth, Sprecher beim Bündnis „Bahn für Alle“: Deutsche Bahn am Scheideweg: „Wir stehen kurz vor dem Zusammenbruch der Funktionsfähigkeit!“ (um)