10,5 Tonnen schwere, 9,20 Meter große „ideelle Bedeutung“ mit weiteren Rätseln

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(I) Heute berichtet auch die Braunschweiger Zeitung über die Schenkung der Quadriga. Die Dr. Gert Hoffmann unterstellte Verwaltung der Stadt verkündet in der Braunschweiger Zeitung vom heutigen Tag:

… auch die Haftungsrisiken für eventuelle Schäden, so die Verwaltung, lägen bei der Credit Suisse, der Eigentümerin des Gebäudes.

§ 4 der Vereinbarung zwischen der Stadt Braunschweig, der Richard-Borek-Stiftung und der Credit Suisse Asset Management Immobilien Kapitalanlagegesellschaft, „Versicherung“, sieht jedoch vor:

Die Stadt schließt für die Quadriga eine alle üblichen Risiken umfassende Sachversicherung ab, die das Risiko von Blitzschlag einschließt, sowie eine alle üblichen Risiken abdeckende Versicherung für Schäden und Haftpflichtschäden durch die Quadriga selbst, soweit nicht eine Deckung über den Kommunalen Schadensausgleich (KSA) erfolgt. Die Versicherung ist während der gesamten Laufzeit dieser Vereinbarung aufrecht zu erhalten. …

Vereinbarungsgemäß trägt also die Stadt alle Risiken für Schäden sowohl an der Quadriga als auch für Schäden, die durch die Quadriga verursacht sind. Ausdrücklich werden auch „Haftpflichtschäden durch die Quadriga“ genannt. Insbesondere, wenn eine 10,5 Tonnen schwere, „ideelle Bedeutung“ erst einmal in Bewegung gerät, kann sie ein mächtiges, nahezu unkontrollierbares Momentum entwickeln. Wie in einer Vision der Bauwelt anschaulich dargestellt, können die Schäden und Folgeschäden dann beträchtliche Ausmaße annehmen und zum Störfaktor für den Betrieb des Einkaufszentrums werden.

(II) Alle fünf Jahre müssten voraussichtlich kostspielige Instandsetzungsarbeiten an der Quadriga geleistet werden, um „Korrosionsschäden zu beseitigen und so weiter.“ (BZ) Das wirft die Frage nach der Qualität der Bronzelegierung auf, aus der die Quadriga gegossen wurde.

Braunschweig hat Erfahrung mit Bronze-Legierungen, in Braunschweig steht seit 1166 der Braunschweiger Bronze-Löwe an dem nicht alle fünf Jahre Korrosionsschäden ausgebessert werden müssen, obwohl der Löwe nicht nach neuesten heutigen Erkenntnissen aus einer besonders witterungsresistenten Legierung gegossen wurde, wie man es von einer heute gegossenen Skulptur erwarten würde.

Wir erinnern uns: Vor mehr als einem Jahr sollte die Quadriga schon einmal aufgestellt werden. Erst Stunden vor dem festlichen Ereignis konnte die Borek-Stiftung – die alles einfädelte und überwachte – mitteilen, dass die Quadriga doch noch nicht aufgestellt werden könnte, weil ein betrunkener polnischer Lastfahrer mit der Brunonia verunglückt sei …

Wer will bei einem solchem Projektmanagement garantieren, dass nicht irgend ein hochprozentig abgefüllter Eisengießer die Legierung statt mit einem hochprozentigem Kupferanteil mit einem hochprozentigem Korn- oder Kartoffelschnaps angerührt und mit einem hochprozentigem Urin abgelöscht hat …?

Mit zunehmender Industrialisierung stieg die Luftverschmutzung und damit auch die Korrosionsgeschwindigkeit. Das schnelle Wirtschaftswachstum in den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg verursachte einen Höhepunkt der Verschmutzung. „Von den luftverunreinigenden Substanzen wirkt vor allem das Schwefeldioxid korrodierend.“ so Paul Wehr („Korrosionsschäden am Werkstoff des Braunschweiger Löwen“ in Gerd Spies, Hrsg., Der Braunschweiger Löwe.). 1978 musste daher der Braunschweiger Löwe aufwendig behandelt werden.

Aber gerade die Belastung mit Schwefeldioxid wurde aber in den letzten Jahrzehnten stark reduziert und ist kaum noch ein Problem … Zwar schaut man „geschenkten Gäulern nicht in die Mäulern“, dennoch die dringende Frage: was hat man da eigentlich für eine Bronze-Legierung angerührt bekommen, wenn sie so wenig wetterfest und zu sein scheint?

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