Dr. Eugen Drewermann sprach vor einem Monat in Berlin zu Afghanistan

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Als neueste Meldung konnte gelesen werden: An seinen 65. Geburtstag ist Dr. Eugen Drewermann aus der katholischen Kirche ausgetreten. 1991 ist ihm schon die Lehrerlaubnis entzogen worden. Der Schritt war fällig und zu erwarten.
Als Friedenbewegter und Pazifist, war es sicher für ihn schwer erträglich, dass Pfarrer wieder Waffen segnen, für einen Krieg, der kein Krieg sein soll.
Vor einem Monat hat er in Berlin zu Afghanistan einen Vortrag gehalten. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung will nicht den Waffengang in dem geschundenen Land. Die Abgeordneten in Berlin verhalten sich ganz anders, mit Ausnahme der Linken. Wiederholt wird uns erklärt, dass unsere Sicherheit auf dem Spiel steht, wenn wir die Taliban nicht Niederbomben.
Ob Schröder, Fischer oder Struck und auch Schwarz/Rot hatten diese Haltung, Schwarz/Gelb setzt nur fort und stockt Soldaten auf.
Afghanistan hat in dreitausend Jahren Geschichte niemals ein fremdes Land angegriffen. Es konnte dies nicht einmal tun, denn es ist eine Vielvölkermischung. Die Stammesführer halten alles zusammen. Herr Brzezinski hat die Sowjets nach Afghanistan hineingelockt. Zu diesem Zeitpunkt war es eine formelle Monarchie.
Jetzt erträgt die Bevölkerung den fünften Krieg, Afghanistan hat niemanden bedroht. Dreimal führten die Briten, einmal die Sowjets und seit 2001 die USA, die NATO mörderische Angriffe, wir Deutschen sind weiterhin dabei.
Es ist ein und die selbe Sache, Neokolonialismus, Imperialismus und Militarismus es sind die Worte für die internationale Aggression rund um den Globus.
Wir hätten die Taliban in Herat, Kabul und Kandhar zu jagen, dabei sind sie von den USA an die Macht gedrückt worden, um die UDSSR aus Afghanistan zu vertreiben.
Die Al Kaida wurden von den Amerikanern eingesetzt, die Russen bescheinigen der NATO, alle Fehler zu wiederholen.

Auch die Sowjets wollten Freiheit für die Frauen, eben Zugang zu den Bildungsmitteln. Auch das ist ein Misserfolg geblieben, bis heute. Es ist Geld ohne Ende ins Land gegangen, demokratische Strukturen sind kaum zu erwarten.
Mr. Bush der Jüngere rief den Krieg gegen den Terror aus. Eugen Drewermann sagt ganz klar: Terror ist kein Gegner, sondern eine Methode. Aus sicherer Entfernung Drohnen mit Feuerraketen auszuschicken und Kollateralschäden anzurichten lässt den Hass anwachsen, und aus Ohnmacht Hinterhalt  organisieren.
Wir erinnern uns, 2001 waren in Bonn Taliban dabei. Als aber der Verhandlungspunkt das Verlegen von zwei Pipelines auf den Tisch kam, gab es keine Zustimmung. Jetzt wurden nach Nine-eleven die Kriegspläne hervorgeholt.
Handelsverträge schließt man im Frieden und in einem gegenseitigen Respekt, nicht mit dem Blut von Menschen.
Uns ist im Jahre 1955 beigebracht worden, dass wir der NATO beizutreten hätten. Adenauer sah die Gefahr des Durchmarschs der UDSSR gleich bis zum Atlantik. Nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums, plante man sofort die Ostausdehnung der NATO.
Wir Deutsche sind dauernd aufgefordert Schritt zu halten. Beim Golfkrieg in Kuweit, bezahlten wir mit dem Scheckbuch, obwohl eine Propaganda auf Lügen beruhte.
Ein völkerrechtswidriger Krieg wurde im Kosovo losgetreten unter der NATO, und zum ersten Mal bombardierten deutsche Kampfflugzeuge wieder Belgrad. Unsere Bündnistreue ist längst mutiert von einen sogenannten Verteidigungsbündnis eher zu einen Angriffsbündnis.
Eugen Drewermann macht in Zahlen noch einmal deutlich, was für Gelder in die Rüstung der USA gehen. Es sind siebenhundert Milliarden Dollar. In unserem Land geben wir 35 Milliarden EURO für die Rüstung aus.
Der Krieg in Afghanistan kostet schätzungsweise täglich eine Milliarde Dollar.
Bei 15 Millionen Menschen in Afghanistan bedeutet das pro Tag 70.000 Dollar.
Pro Afghane etwa 700 Dollar täglich.
Wir haben die Vorstellung, was mit diesen Summen anzufangen wäre. Wir hätten keinen Mohnanbau mehr, keinen Entwicklungsrückstand, wir hätten ein prosperierendes Volk. Aber mit Bomben und Militär erreichen wir das Gegenteil.

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