Zerstörter Braunschweiger Schlosspark
Die Jubelhymnen der letzten Tage in der Braunschweiger Zeitung und die einseitige Berichterstattung über die Auswirkungen der Schloss-Arkaden auf die Innenstadt, werden für viele Bürger inzwischen unerträglich. Der Braunschweig-Spiegel entschließt sich deshalb, die Kitiker zu Wort kommen zu lassen, denn Vieles darf nicht unwidersprochen bleiben. Um der Legendenbildung im Streit um den Schlosspark und dem Bau der riesigen Kaufhalle etwas entgegen zu setzen, gräbt der Braunschweig-Spiegel in seinen Dokumenten, um die Wahrheit auszugraben und lässt widerständige Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen. Heute geht es um die Zerstörung des Schlossparks, der wichtigsten Kälteinsel der Stadt bevor die zugebaut und zur bedeutenden Wärmequelle umfunktioniert wurde.
Teil 2
Der Braunschweiger Schlosspark ist lange Geschichte. Es lohnt sich, an den Kampf um den Park zu erinnern. Es war eine der größten Protestaktionen in unserer Stadt, die sich über drei Jahre hinzog. Natürlich wurde die Zerstörung des Parks mit Versprechungen vom damaligen OB Dr. Hoffmann gerechtfertig, eng im Verbund mit der Braunschweiger Zeitung, um die Bevölkerung gefügig zu kneten. Es wurde viel gelogen! Man denke nur an das Versprechen, dass den Bürgern das Braunschweiger Schloss „1 zu 1“ zurückgegeben wird. Aber dazu in einer anderen Folge mehr.
Eine Menschenkette rund um den Park sollte symbolisch die Parkbäume schützen
Aber die Lügen und das rücksichtslose Durchsetzen, hatten auch was Positives: Weite Teile der Bevölkerung wurde politisiert. Noch heute gibt es die sog. „Schlossparkfreunde“, die die Kommunalpolitik kritisch begleiten und diesen „Braunschweig-Spiegel“ unterstützen. Es hat sich auch mit den Schlossparkfreunden und mit der Bürgerinitiative für Öffentliches Eigentum (BOeE) eine Gruppierung im Rat etabliert, die BIBS. Sie ist heute im Rat nicht mehr wegzudenken. Die BIBS gehört heute als verlängerter politischer Arm der Initiativenlandschaft ins Rathaus. Kurz: Dieser Widerstand gegen die Machenschaften des EX-OB Hoffmann, ist heute ein wichtiger Teil unserer demokratischen Kultur. Und auch bei der Braunschweiger Zeitung hat sich seinerzeit in der Redaktion einiges geändert. Trotzdem gilt es wachsam zu bleiben.
Auch diese 250 Jahre alte Platane aus dem Original-Schlosspark, also ein Naturdenkmal, musste weichen, um einer Kaufhalle Platz zu machen.
Mit dem Artikel „Wenn die Untoten…“ möchte ich das Plattgemachte gegenüberstellen. Nicht aus nostalgischen Gründen, obwohl ich den Verlust des Schlossparkts natürlich sehr bedauere. Nein, wir mußten hilflos mit ansehen, wie zu Lasten von Mensch, Natur und Umwelt knallhart ein neoliberales Konzept durchgezogen wurde. Hilflos, weil sich die Mehrheit im Rat sich für den Profit entschieden hat. So einfach ist das. Ein Lehrstück, dessen Ergebnis im Artikel gut beschrieben wird.
Natürlich gab es auch eine umfassende Dokumentation, u.a. mit einem Film über das Fällen der Bäume Schlosspark