Spielzeit-Präsentation 2022/2023 von Staatstheater Braunschweig und Seniorenbüro

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Staatstheater und Seniorenbüro der Stadt Braunschweig luden am 30. August wieder gemeinsam alle Interessierten ab 60 Jahren zu einer Programmpräsentation der neuen Spielzeit 2022/2023  ein.

Staatstheater Braunschweig – Grosses Haus | © B.HICKMANN

Seit 30 Jahren gibt es diese erfolgreiche Kultur-Kooperation nun schon.

Die Eintrittskarten waren natürlich – wie immer – Freikarten. Es wurden außerdem auch wieder die begehrten »SeniorenCards« ausgegeben, die für die neue Spielzeit an der Theaterkasse zu einer Ermäßigung (bis zu 20%) auf den Kartenpreis berechtigen.

Spielzeit-Präsentation 2022/2023 von Staatstheater Braunschweig und Seniorenbüro im Kleinen (Foto Martin Brandes)
Ausgabe der SeniorenCard des Staatstheaters Braunschweig an der Kasse des Kleinen Hauses

Das Kleine Haus der Staatstheaters war denn auch praktisch “ausverkauft”, als die Vertreter*innen der Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Staatsorchester eloquent und mit spürbarer Begeisterung und Freude dem gespannt lauschenden Ü-60-Publikum (es waren aber auch deutlich jüngere Besucher anwesend) über ausgewählte Produktionen der kommenden Spielzeit erzählten, auf die die Theaterbesucher*innen (aller Altersgruppen) sich freuen können. 

Auch über die kreative Arbeit hinter den Kulissen, über Herausforderungen, Ideen, Intentionen der einzeln Sparten wurde Spannendes berichtet. Orchester und Musiktheater “servierten” dem Publikum zwischendurch auch noch einige schöne musikalische “Appetizer”, die mit sehr viel Beifall bedacht wurden. 

Staatstheater Braunschweig – Kleines Haus | Franziska Betz ©

Die große kreative Herausforderung der neuen Spielzeit ist die “Ausweitung des Ringgebiets”. Zum ersten Mal in der Geschichte des Staatstheaters wird ein derartig großes und anspruchsvolles künstlerisches Projekt quer durch alle Sparten in einem konsequenten Miteinander gestaltet. So braunschweigisch-topografisch das Projekt für das gespannt zuhörende Publikum auch anfangs klingen mochte, so schnell wurde klar, es geht um eine neue, kreative, sehr perspektivenreiche Auseinandersetzung mit dem mythologischen Stoff “DER RING DES NIBELUNGEN” und natürlich dem untrennbar damit verbundenen Richard Wagner.

Das Finale dieses grandiosen Braunschweiger Projekts ist im Juni 2023 das zwölftägige Ring-Festival, unter anderem mit zwei zyklischen Aufführungen von »Das Rheingold«, »Die Walküre (AT)« (UA), »Siegfried – Eine Bewegung« (UA) und »Götterdämmerung«.

Wer dafür – trotz der wirklich außergewöhnlichen und phantasie-gefluteten künstlerischen Beträge, beispielsweise des Tanztheaters – vielleicht doch keine Begeisterung aufzubringen vermag (das soll es ja geben), fühlt sich möglicherweise mit “Beckmann’s Musicbox” wohler – den Mittagskonzerten im Herzog-Anton-Ulrich-Museum (HAUM).  Hier spielen kammermusikalische Formationen des Staatsorchester  Werke von Erik Satie, Kurt Weill, Paul Dessau, Nadja Boulanger u.a. mit anschließenden Führungen durch die große Max-Beckmann-Sonderausstellung “Max wird Beckmann. Es begann in Braunschweig”.

Beckmann-Ausstellung – eine Kooperation des HAUM mit dem Staatstheater Braunschweig

Die kreative Kooperation von Staatstheater und HAUM überspannt die gesamte Dauer der Beckmann-Ausstellung (28.10.2022 bis 12.02.2023) und bietet ein faszinierendes Programm, darunter die Premiere von Igor Strawinskys “Die Geschichte vom Soldaten”, die szenische Lesung eines Theaterstücks von Max Beckmann “Das Hotel” oder die sonntäglichen Sinfonie-Konzerte des Staatsorchesters –  mit anschließendem Lunch und Museumsbesuch.

Freude wird vielen Besuchern des Musiktheaters sicher die heitere Operette “Cloclo” von Franz Lehar machen, mit Walzerklängen natürlich, aber auch vielen schmissigen Foxtrotts, glutvollen Tangos, Blues und Java. Oder “Dante”, eine Oper des französischen Komponisten Benjamin Godard mit berührenden Arien und mächtigen Chorteableaus.

Das Schauspiel ist im Haus die Sparte mit den meisten Produktionen. Dazu gehört beispielsweise “Peer Gynt”, die Bühnenfassung des dramatischen Gedichts von Henrik Ibsen (Übersetzung von Christian Morgenstern) oder die Komödie “Der ideale Mann” von Oscar Wilde (Übersetzung Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek). Den in Vergessenheit geratenen Dramatiker Friedrich Wolf holt die Neuinszenierung von  “Professor Mamlock” wieder zurück auf die Bühne.

Siegfried – Eine Bewegung” – das Tanztheater schleift hier alle künstlerischen Grenzen – stellt sich im “Erweiterten Ringgebiet” den Herausforderungen des spartenübergreifenden Projekts und transferiert gemeinsam mit dem Leipziger Komponisten Steffen Schleiermacher  den inhaltlichen Kern aus Wagners  Musikdrama in eine sehr aktuelle Lebensrealität, in der Natur nur noch eine Behauptung ist.

Ausschnitt aus der Spielzeit-Präsentation 2022/2023 von Staatstheater Braunschweig und Seniorenbüro im Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters (Foto Martin Brandes)

Die hier vorgestellte Auswahl ist wirklich nur ein kurzer Blitzlicht-Blick  in das  phantastisch vielfältige, aufregende Programm des Staatstheaters Braunschweig für die Spielzeit 2022/2023.

Das Fazit der mit viel Beifall bedachten Programmvorstellung auf der Bühne des Kleinen Hauses lautet: “Wer in diesem außergewöhnlichen, vielfältigen Programm nichts für sich findet –  der hat einfach noch nicht genauer hingeschaut”.

Das schön gestaltete Gesamtprogramm mit seinen klugen, informativen Texten gibt es gedruckt – und natürlich auch online, mit  Links fürs Download und fürs Blättern unter https://staatstheater-braunschweig.de/produktionen/spielzeit-202223-1/

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