So schnell wie möglich die dritte Impfung

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COR-101 Vials Foto: Prof. Dr. Holger Ziehr, Fraunhofer ITEM, Braunschweig.

Vier neue Studien. Die Omikronvariante bereitet begründete Sorgen.

Die Erkenntnisse sind noch unsicher. Was fehlt ist der wissenschaftliche Diskurs, denn die Daten müssen noch von anderen WissenschaftlerInnen geprüft werden. Es ist jedoch richtig schon jetzt zu diskutieren und zu handeln, weil bei dem Coronavirus immer die Zeit drängt. Kein Tag darf verschenkt werden. Wir müssen beim Handeln endlich vor die Infektionswelle kommen, sind sich die Experten einig.

Die neusten Forschungsergebnisse zur Omikronvariante sorgen bei ExpertInnen für große Sorge, weil vier verschiedene Studien (Uni Frankfurt, zwei Südafrika, eine Schweden) gezeigt haben, dass die Wirkung von Antikörpern gegen die neue Omikronvariante bei Geimpften etwa vierzigmal geringer ist als bei der derzeit vorherrschenden Deltavariante. Auch der Impfstoffhersteller Biontech hat Labordaten ausgewertet. Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, würde stark verringerte Reaktion auf Antikörper bedeuten, dass sich doppelt Geimpfte sehr viel leichter mit der Omikronvariante infizieren können.

„Es ist daher mit mehr Impfdurchbrüchen zu rechnen“, meint der Impfstoffforscher Leif Erik Sander von der Berliner Charité. Wie schwer eine solche Infektion verlaufen würde, ist allerdings unklar – denn dafür ist vor allem ein anderer Teil des Immunsystems verantwortlich, die sogenannten T-Zellen. Zur Frage, wie diese mit der neuen Variante zu-rechtkommen, gibt es noch keine Ergebnisse. ExpertInnen sind derzeit allerdings optimistisch, weil die Impfung „immer noch Schutz vor schwerer Erkrankung“ biete. Auch wenn noch viele Fragen offen sind, herrscht unter den Corona-ExpertInnen in einem Punkt große Einigkeit: Für bisher Ungeimpfte ist es durch das Auftreten von Omikron noch wichtiger, sich jetzt impfen zu lassen.

Menschen, die schon geimpft sind, sollten auf jeden Fall und möglichst schnell eine Drittimpfung bekommen. Denn die vorliegenden Daten legen zumindest nahe, dass diese auch die Antikörperantwort gegen Omikron stark verbessert. Angesichts der neuen Daten forderte auch der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité schnelle Fortschritte beim Boostern. „Es sieht nicht gut aus für doppelt Geimpfte“, schrieb Drosten auf Twitter. „Eine dritte Dosis ist nötig.

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