„Skandal mit Ansage“ – ver.di kritisiert angekündigtes Aus für Buslinien

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Von Sebastian Wertmüller, ver.di-Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen

Die angekündigte Reduzierung von Buslinien im Bereich Braunschweig-Wolfsburg trifft bei ver.di auf Ablehnung und scharfe Kritik. Die Einstellung regionaler Busverbindungen sei der absolut falsche Weg, meint ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Wer den individuellen motorisierten Verkehr reduzieren und einen Beitrag zur Schadstoffreduzierung leisten wolle, könne nur verwundert den Kopf schütteln:

„Da ist seit Jahren klar, dass der ÖPNV eine Aufwertung mit mehr Linien und besseren Takten braucht und jetzt soll das Gegenteil passieren.“ Der Rückbau von Linien, die über Stadt und Landkreisgrenzen hinweg verkehren, sei ein Schlag ins Gesicht einer verantwortungsvollen und umweltbewussten Verkehrspolitik.

Dabei sei die Entwicklung vorhersehbar gewesen: Seit Jahren sei der öffentliche Nahverkehr unzureichend finanziert: „Es fehlt an Mitteln für Fahrerinnen und Fahrer und für eine anständige Bezahlung. Und es fehlen Fahrer, weil der Arbeitsplatz sehr fordernd und nicht ausreichend attraktiv ist. Es fehlt an Mitteln für moderne E-Busse, für die Digitalisierung und vieles andere mehr.“

ver.di beklagt, dass diese Themen schon seit Jahren gegenüber der Kommunalpolitik. der Landespolitik und der Bundespolitik angesprochen werden. So ist ver.di in Süd-Ost-Niedersachsen Anfang 2022 an die Politik mir einem ‚Brandbrief herangetreten: „Wir ver.di-Aktive und ver.di-Betriebsräte aus privaten und öffentlichen ÖPNV-Unternehmen aus der Fachgruppe Busse & Bahnen Süd-Ost-Niedersachsen, appellieren gemeinsam mit unserer Gewerkschaft ver.di dringend an Sie als Entscheidungsträger*innen in den Kommunen, in Land und Bund, in eine krisenfeste, klimagerechte und sozial gerechte Mobilitätswende zu investieren.“

In der Folge gab es eine Vielzahl an Gesprächen mit Vertreter/innen der Politik, erinnert sich Wertmüller. Wenn das Ergebnis aber sei, dass der ÖPNV nur noch geschwächt werde, müssen man von einem Politikversagen auf ganzer Linie sprechen.

Die gewerkschaftliche Erwartung sei klar: „Es braucht sehr schnell einen großen gemeinsamen Kraftakt, um endlich eine verlässliche Finanzierung und damit einen stabilen ÖPNV sicherzustellen. Ein Strecken-Aus ist das Gegenteil und muss verhindert werden. Jeder Schlag gegen den ÖPNV ist auch ein Schlag gegen die Umwelt und damit gegen die Zukunft.“

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