PLANET ODER PLASTIK ?

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Ausstellung im Staatlichen Naturhistorisches Museum Braunschweig – noch bis zum 5. November 2023

Im März 2022 haben sich 193 Staaten während der  UN-Umweltversammlung in Nairobi mit einer Resolution auf ein Abkommen gegen die Plastikverschmutzung der Umwelt geeinigt, das 2024 (hoffentlich) beschlossen werden soll.

Warum es dafür mehr als höchste Zeit dafür ist, können wir beispielhaft in einer sehr informativen und zugänglichen Form beim Besuch der  National-Geographic-Ausstellung  „Planet or Plastic?“ sehen.

Plastikartikelgeschäft in Yiwu International Trade City, Zhejiang, China (Foto: Richard John Seymour)

Die Ausstellung erzählt komprimiert und informativ die Geschichte von Kunststoff seit seiner Erfindung vor etwas mehr als einem Jahrhundert bis hin zum heutigen Massenkonsum und seinen schlimmen Auswirkungen.

Den Ausstellungsmachern geht es dabei tatsächlich aber nicht um ein pauschales Plastik-Bashing. In vielen Lebensbereichen kommen wir schon lange nicht mehr ohne Kunststoffe aus. Sie haben z.B. die Medizin revolutioniert, sie verlängern die Haltbarkeit frischer Lebensmittel, ermöglichen die Lieferung von sauberem Trinkwasser, retten in Airbags oder Helmen Leben.

Bälle im Meer (Foto: Mandy Barker)

Nach Angaben des Europäischen Parlaments beträgt das Gesamtgewicht aller Plastikabfälle in den Weltmeeren zurzeit bereits bei rund 150 Millionen Tonnen. Die Abhängigkeit von Plastik und vor allem der damit verbundene Müll hat sich also längst zu einem weltweiten Mega-Problem entwickelt.

Surfer im Meer (Foto: Zak Noyle/A-Frame)

Doch eine Welt ohne Plastik scheint heute kaum vorstellbar. Synthetische Kunststoffe haben seit ihrer Erfindung vor 150 Jahren dank ihrer Vielseitigkeit Einzug in alle Bereiche des menschlichen Lebens gefunden. Allerdings werden die meisten Plastikprodukte nur einmal verwendet und dann weggeworfen. So entsteht jedes Jahr eine gigantische Menge Müll, die global zu einer wachsenden Belastung für die Umwelt wird.

Plastik-Sandalen Produktion in Bangladesh (Foto Randy Olson/National Geographic)

Seit den 1950er-Jahren sind weltweit bislang rund 6,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll angefallen. Nur etwa neun Prozent davon wurden recycelt. Plastik ist in den Ozeanen von der Arktis bis zur Antarktis, von der Oberfläche bis zum Meeresboden. Tiere verfangen sich darin, fressen es. Plastik vermüllt die Küsten und Strände, macht  Menschen und Tiere krank.

Müllhalde in Mumbay, Indien (Foto: Randy Olson/National Geographic)

Oft hat man beim Betrachten der eindrucksvollen Ausstellungsfotos tatsächlich das Gefühl, das Plastik in seiner unglaublichen Vielfalt hätte bereits die Macht über unsere Umwelt übernommen.

Foto: Justin Hofman

Mit den 60 außergewöhnlich  berührenden künstlerischen Aufnahmen, gemacht von renommierten Fotograf:innen aus aller Welt sowie den informativen Infografiken und Videos zeigt  die Ausstellung vor allem eindringlich die absolute Notwendigkeit der Reduzierung  der Verwendung von Plastik für den Schutz unserer Umwelt.

Foto: Jordi Chias

„Planet or Plastic?“ ist eine zweisprachige Wanderausstellung (deutsch/englisch) der National Geographic Society und wird in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig und Expona noch bis zum 5. November 2023 in der 2. und 3. Etage des Naturhistorischen Museums hier in Braunschweig gezeigt.

Weitere Informationen auf der Website:

https://3landesmuseen-braunschweig.de/staatliches-naturhistorisches-museum/ausstellungen/planet-or-plastic

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