Ausstellung im Staatlichen Naturhistorisches Museum Braunschweig – noch bis zum 5. November 2023
Im März 2022 haben sich 193 Staaten während der UN-Umweltversammlung in Nairobi mit einer Resolution auf ein Abkommen gegen die Plastikverschmutzung der Umwelt geeinigt, das 2024 (hoffentlich) beschlossen werden soll.
Warum es dafür mehr als höchste Zeit dafür ist, können wir beispielhaft in einer sehr informativen und zugänglichen Form beim Besuch der National-Geographic-Ausstellung „Planet or Plastic?“ sehen.

Die Ausstellung erzählt komprimiert und informativ die Geschichte von Kunststoff seit seiner Erfindung vor etwas mehr als einem Jahrhundert bis hin zum heutigen Massenkonsum und seinen schlimmen Auswirkungen.
Den Ausstellungsmachern geht es dabei tatsächlich aber nicht um ein pauschales Plastik-Bashing. In vielen Lebensbereichen kommen wir schon lange nicht mehr ohne Kunststoffe aus. Sie haben z.B. die Medizin revolutioniert, sie verlängern die Haltbarkeit frischer Lebensmittel, ermöglichen die Lieferung von sauberem Trinkwasser, retten in Airbags oder Helmen Leben.

Nach Angaben des Europäischen Parlaments beträgt das Gesamtgewicht aller Plastikabfälle in den Weltmeeren zurzeit bereits bei rund 150 Millionen Tonnen. Die Abhängigkeit von Plastik und vor allem der damit verbundene Müll hat sich also längst zu einem weltweiten Mega-Problem entwickelt.

Doch eine Welt ohne Plastik scheint heute kaum vorstellbar. Synthetische Kunststoffe haben seit ihrer Erfindung vor 150 Jahren dank ihrer Vielseitigkeit Einzug in alle Bereiche des menschlichen Lebens gefunden. Allerdings werden die meisten Plastikprodukte nur einmal verwendet und dann weggeworfen. So entsteht jedes Jahr eine gigantische Menge Müll, die global zu einer wachsenden Belastung für die Umwelt wird.

Seit den 1950er-Jahren sind weltweit bislang rund 6,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll angefallen. Nur etwa neun Prozent davon wurden recycelt. Plastik ist in den Ozeanen von der Arktis bis zur Antarktis, von der Oberfläche bis zum Meeresboden. Tiere verfangen sich darin, fressen es. Plastik vermüllt die Küsten und Strände, macht Menschen und Tiere krank.

Oft hat man beim Betrachten der eindrucksvollen Ausstellungsfotos tatsächlich das Gefühl, das Plastik in seiner unglaublichen Vielfalt hätte bereits die Macht über unsere Umwelt übernommen.

Mit den 60 außergewöhnlich berührenden künstlerischen Aufnahmen, gemacht von renommierten Fotograf:innen aus aller Welt sowie den informativen Infografiken und Videos zeigt die Ausstellung vor allem eindringlich die absolute Notwendigkeit der Reduzierung der Verwendung von Plastik für den Schutz unserer Umwelt.

„Planet or Plastic?“ ist eine zweisprachige Wanderausstellung (deutsch/englisch) der National Geographic Society und wird in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig und Expona noch bis zum 5. November 2023 in der 2. und 3. Etage des Naturhistorischen Museums hier in Braunschweig gezeigt.
Weitere Informationen auf der Website: