Von Kerstin Vogt – Akademiedirektorin
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ev. Akademie Abt Jerusalem in Braunschweig,
Der November beginnt mit einer Veranstaltung, die im letzten Jahr schon einmal geplant war. Heute Abend sprechen wir mit Prof. Dr. Jochen Oltmer von der Universität Osnabrück (Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien) sowie mit Daniela Herweg (Sozial-, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung) als Sozialarbeiterin in der Kreisstelle Helmstedt und Annika Pfeiffer (Migrationsberatung) Sozialarbeiterin in der Außenstelle Bad Gandersheim über das Thema „Migration heute: Dauerthema oder neue Qualität.
Heute (!) um 19 Uhr. Anmeldung unter:www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241107
Es sind auch für spontane Gäste ohne Anmeldung ausreichend Sitzplätze vorhanden!
Weitere Veranstaltungen im November:
Widerstand in Braunschweig – Die Kooperation von Reichsbanner und Stahlhelm im Frühjahr 1933 und deren reichsweite Bedeutung
Dienstag, 12. November, um 19:00 Uhr
Stahlhelm-Putsch, Reichsbanner-Stahlhelm-Verschwörung, Konterrevolution – mit diesen Begriffen wurden durch Innenminister Klagges die Umstände bewertet, unter denen am 27.3.1933 etwa 1500 Mitglieder des bereits verbotenen sozialdemokratischen Reichsbanners in den konservativen Stahlhelm in der zur Stahlhelm-Kaserne umfunktionierten AOK an der Fallersleberstraße übertreten wollten. Der Versuch wurde gewaltsam niedergeschlagen, die AOK von der SA besetzt und diente in den folgenden Wochen als deren Folterkeller. Bei den Braunschweiger Ereignissen handelte es ich um die reichsweit einzigartige Widerstandsaktion zu einem Zeitpunkt, als die Herrschaft der NSDAP in Berlin noch nicht konsolidiert war.
Im Vortrag von Prof. Ulrich Menzel werden die dramatischen Ereignisse des 27./28.4.1933 in Braunschweig und Berlin und deren Wechselwirkung unter Einsatz des wenigen verfügbaren Bildmaterials geschildert.
Anmeldung unter: www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241112
Kant: Zum ewigen Frieden – Lektüre-Workshop
Freitag, 15. November, um 15:00 Uhr
Eingedenk des 300. Geburtstags von Immanuel Kant lesen wir gemeinsam aus seiner berühmten Friedensschrift von 1795. Im Mittelpunkt stehen die drei sog. Definitivartikel. Wer trägt die Verantwortung für die Folgen militärischer Auseinandersetzungen? Welche Staatsform bürgt „als einzige für dauerhaften Frieden“? Wie verhält sich dazu der Kolonialismus? Und was hat das Ideal des Weltbürgers mit der begründeten Hoffnung auf ewigen Frieden zu tun? Der Workshop bringt Laien und ExpertInnen miteinander ins Gespräch und motiviert zum Selberlesen und -denken. Impulse geben Landesbischof Dr. Christoph Meyns und die Philosophieprofessoren Nicole C. Karafyllis und Hans-Christoph Schmidt am Busch (TU Braunschweig).
Anmeldung unter: www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241115
Volker Gerhardt (HU Berlin) – „Kants politisches Denken“
Freitag, 15. November, um 19:00 Uhr
Hannah Arendt hat beklagt, dass Kant keine politische Philosophie hinterlassen habe. Doch zum Glück trifft dies nicht zu. Richtig ist, dass Kant sich öffentlich erst nach seiner Kritik der reinen Vernunft zu politischen Fragen geäußert hat. 1795 wird er Zeitzeuge, wie die Monarchen in Wien und Berlin mit der republikanischen Regierung in Paris einen Frieden abschließen. Dieser Baseler Frieden lässt Kant auf eine neue Ära mit Achtung des Weltbürgerrechts hoffen. Mit dieser Erwartung schreibt er noch drei Bücher, in denen die Politik im Zentrum steht. Er entwirft eine globale Weltordnung und plädiert für eine Politik, die Revolutionen vermeidet, weil sie dem öffentlichen Prinzip der Reform verpflichtet ist. Spätestens damit wird Kant zum wichtigsten politischen Denker, den wir der Philosophie der Moderne verdanken.
Anmeldung unter: www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241115B
Eine kurze Geschichte der modernen Einsamkeiten
Mittwoch, 27. November, um 19:00 Uhr
Einsamkeit wird in der Gegenwart vor allem als Problem wahrgenommen, das zudem immer mehr zunimmt. In der frühen Neuzeit galt Einsamkeit eher als etwas ‚Gutes‘. In der Forschung wird deswegen bis heute von der ‚positiven‘ Art der Einsamkeit gesprochen, die von der ‚negativen‘ Art abgegrenzt wird. Ein Blick auf die christliche Tradition des Einsamkeitsbegriffs zeigt hingegen, dass die Sache komplizierter ist.
Der Vortrag beleuchtet vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Deutung des Einsamseins speziell im 19. und 20. Jahrhundert, weshalb die ‚positive‘ und die ‚negative‘ Einsamkeit konzeptuell voneinander untrennbar sind. Dadurch können wir auch besser verstehen, warum Einsamkeit heute ein aktuelles Thema geworden ist, das sogar die Politik beschäftigt.
Referierende:
Dr. Janosch Schobin, Mitglied des Kompetenznetzes Einsamkeit des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. in Frankfurt a.M.,
Annette Kern, Dipl. Sozialpädagogin, Diakoniestelle Nord-Ost
Elke Rathert, Krankenhausseelsorgerin und Pfarrerin
Anmeldung unter: www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241127
Alles unter Kontrolle? – vom Umgang mit Ängsten bei Jugendlichen
Donnerstag, 28. November, um 19:00 Uhr
Welchen unterschiedlichen Arten von Ängsten begegnen wir im Umgang mit Jugendlichen? Welche Hintergründe haben diese Ängste? Wie können Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen psychosozialer Einrichtungen (ambulante und stationäre Jugendhilfe, Schulsozialarbeit) und andere Erwachsene (Eltern, Erziehungspersonen) hilfreich auf diese Ängste eingehen? Welche Interventionen haben sich bewährt?
Im Rahmen eines einführenden Vortrags mit anschließendem fallbezogenem Austausch wird die Handlungskompetenz erwachsener Bezugspersonen im Umgang mit Ängsten junger Menschen erweitert. Darüber hinaus wird differenziert, in welchen Fällen die Vermittlung an spezialisierte Fachkräfte (in Beratungsstellen, ambulanten oder stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen) sinnvoll oder notwendig ist.
Referent: Diplom-Psychologe Holger Barkhau, Psychologischer Psychotherapeut.
Anmeldung unter: www.thzbs.de/programm?kathaupt=11&knr=AJ241128
Anmeldungen bitte an: sekretariat.thz@lk-bs.de oder über die oben aufgeführten Links.