Nobelpreis für die Entdeckung der „Genschere“

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Titelseite der Umweltzeitung Braunschweig (2/2017). Darin finden Sie das, was Sie brauchen, um nun mitreden zu können.

Bereits im Februar 2017 schrieb die Umweltzeitung Braunschweig über die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna, die aufgrund ihrer Entdeckung von der Fachwelt als nobelpreiswürdig gesehen wurden.

Mit der Entwicklung von CRISPR/Cas, einer Methode zur Genom-Editierung, revolutionierten sie die Lebenswissenschaften. Die Genschere erlaubt es, das Erbgut gezielt an ausgewählten Stellen in gewünschter Weise zu verändern. Das ist wie in einem Sciencefiction. Jetzt haben die Französin Charpentier und die Amerikanerin Doudna den Chemie-Nobelpreis bekommen.

In seiner Begründung schreibt das Nobelpreiskomitee: Mit der CRISPR/Cas-Technologie, auch „Genschere“ genannt, könnten zukünftig die WissenschftlerInnen mit hoher Präzision das Erbgut – also die DNA – von Lebewesen, also von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen verändern. Dieses Werkzeug trug zu vielen wichtigen Entdeckungen bei – in der Grundlagenforschung und in der Praxis: Pflanzenforscher konnten Pflanzen entwickeln, die gegenüber Pilz- und Bakterienkrankheiten, Schädlingen, Trockenheit und versalzte Böden unempfindlich sind. In der Medizin gibt es klinische Studien zu neuen Krebstherapien. Selbst Erbkrankheiten könnten erstmals geheilt werden.

Die Französin Emmanuelle Charpentier hat einige Jahre in Braunschweig, im Helmholtz Forschungszentrum gearbeitet. Hier gelang ihr auch 2011 der Durchbruch, indem sie beobachtete, wie sich Scharlachbakterien (Streptococcus pyogenes) gegen die Angriffe von Viren wehren. Seit 2018 ist Frau Charpentier Leiterin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene gearbeitet. Schon damals diskutierte man in wissenschaftlichen Kreisen offen über die Nobelpreis-Würdigkeit der CRISPR/Cas-Technologie und die Preisgewinnerinnnen

Bereits 2017 befasste sich die Umweltzeitung in Braunschweig mit der CRISPR/Cas-Technologie. Stefan Haffke vom Bundessortenamt und Kerstin Lindner vom Julius Kühn-Institut veröffentlichten den Beitrag in der Umweltzeitung Feb./2017. Sie schrieben damals: „Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna veröffentlichten 2012 in der Zeitschrift „Science“, wie dieses Abwehrsystem einer Bakterienzelle gegen eindringende Viren genutzt werden kann, um das Erbgut an einer gewünschten Stelle exakt zu schneiden. In dem Beitrag wird die Technologie verständlich beschrieben.

Selbstverständlich gibt es auch Konflikte – und das reichlich: „Zwischen Patentstreit und Gentech-Debatte“

Lesen sie in der Umweltzeitung Braunschweig: „Erzeugt CRISPR gentechnisch veränderte Lebewesen?“ „CRISPR/Cas und die „klassische“ Gentechnik.

Mit Charpentier und Doudna teilen sich zum ersten Mal zwei Frauen den Chemienobelpreis. Sie sind außerdem erst die sechste und siebte Frau, die den Preis gewinnen.

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