Neues aus Berlin mit Carola Reimann

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Frau Dr. Reimann ist Mitglied des Bundestages, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, zuständig für Arbeit und Soziales, Frauen, Senioren, Familie und Jugend

15. APRIL 2015 um 19.00 UHR
VORTRAG UND GESPRÄCH
IM GEWERKSCHAFTSHAUS BRAUNSCHWEIG
WILHELMSTR. 5 / SAAL

Thema:
Mindestlohn: Erste Erfahrungen – erste Probleme

Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender, zur Aufzeichnungspflicht der Arbeitszeit:
„Arbeitszeiten für die Lohnabrechnung zu dokumentieren, ist doch nun wirklich nichts Neues. Wer Bleistifte und Kugelschreiber bestellen kann, der kann auch Arbeitszeiten erfassen. Das Gezeter darum kann ich nicht nachvollziehen.“

Stefan Körzell, DGB Bundesvorstand, zu Ausnahmeregelungen:
„Wir sind der Meinung, dass man für Jugendliche unter 18 Jahren und auch für Langzeitarbeitslose keine Ausnahmen machen sollte. Die Begründung dafür ist doch schlicht falsch: Wenn der Mindestlohn wirklich ein Hemmnis wäre, um in den Arbeitsmarkt zu gelangen, dann hätten ja in der Zeit, als es noch keinen Mindestlohn gab, alle Langzeitarbeitslosen Beschäftigung finden müssen. Das war nicht der Fall. Es gibt auch kein anderes europäisches Land, das eine solche Regelung hat.“

Stefan Körzell, DGB Bundesvorstand, zu Werkverträgen und Leiharbeit:
„Bei den Werkverträgen ist das größte Problem, dass sie in Deutschland nicht erfasst werden. In Österreich ist das anders. Dort werden Werkverträge auch über die Arbeitsverwaltung erfasst. Hierzulande gibt es nur Schätzungen über den Umfang. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass wir rund 650 000 Werkvertragsarbeitnehmer haben. Wir wollen, dass die Betriebsräte mitbestimmen, wenn es um den Einsatz von Werkvertragsarbeiternehmern geht.“
„Auch bei der Leiharbeit brauchen wir eine stärkere Regulierung und eine Eindämmung. Gibt es doch zahlreiche Unternehmen, in denen Leiharbeit nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel ist. Sogar OP-Schwestern und Ärzte werden mittlerweile als Leiharbeitskräfte beschäftigt. Leiharbeitnehmer werden in den Firmen nicht als Personalkosten geführt. Sie werden eingekauft wie Schrauben und somit als Sachkosten verbucht.“

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