Magnifest: Viel Kritik im Vorfeld

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Am Magnikirchplatz. Im Hintergrund: Café Riptide. Foto: Martin Brandes

Kaum war die Nachricht, dass dieses Jahr das Magni-Fest erneut stattfinden kann, in die Öffentlichkeit gelangt, gab es neben der Freude darüber auch gleich Ärger und Unmut. Einer der Kristallisationspunkte der vielfältigen Kritik ist das Café Riptide.

Auf ihrem Instagram-Account machen die Betreiber ihrem Frust Luft: z.B. über die miserable Kommunikation zwischen Magni-Geschäftsleuten und Magnifest-Veranstalter, über mangelnde Beteiligungsmöglichkeiten und noch vieles mehr. So steht z.B. auf ihrem Instagram-Account zu lesen:

“Stell dir vor, es gibt ein Stadtteilfest und die meisten Geschäfte dieses Stadtteils schauen in die Röhre”.

Offensichtlich steht das Café Riptide nicht allein mit diesen Problemen.

Auch in den vielen Instagram-Kommentaren wiederholt sich diese Kritik immer wieder:

“Ein Stadtteilfest zeichnet sich dadurch aus, dass die ansässigen Geschäfte und Restaurants hervorgehoben werden. Beim Magnifest dagegen werden sie hinter Fress- und Saufbuden, sowie Zelten, aus denen Zeitungsabos und Versicherungen vertickt werden, verbarrikadiert.“

Die SPD-Ratsfraktion erklärt in ihrer Pressemitteilung unter Anderem, dass klar sei, die bestehenden Konzepte müssten kontinuierlich weiterentwickelt werden: „Von dem Fest sollen am Ende alle profitieren können und dazu gehört, die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner vernünftig zu berücksichtigen. Dass es bei einem Stadtfest zu Interessenskonflikten kommen kann ist klar, hier sollten aber alle konstruktiv bleiben und gemeinsam an einer Lösung arbeiten“ (Christoph Bratman).

Auch hier schimmert beim Lesen des Textes schon durch, dass es mit den Betreibern von Läden, Geschäften, Kneipen oder Restaurants im Magniviertel einigen Ärger gegeben haben muss: Ärger, weil deren Interessen bei der Planung des Magnifests nicht (oder nicht in ausreichendem Maße) berücksichtigt wurden.

Die grüne Ratsfraktion schreibt auf auf Instagram:

„Magnifest gerettet. Aber bitte unbedingt mit lokaler Gastronomie und Wirtschaft vor Ort.“

Ob der Veranstalter (Verein Werbegemeinschaft Magni) oder der Ausrichter (Northern Events) dieser Bitte nachkommen?

Zweifel sind nach wie vor angebracht.

1 Kommentar

  1. Ein alter Händler dort sagte mir mal, dass das Magnifest wegen dem Horten-Kaufhausbau ins Leben gerufen wurde, damit die kleinen Geschäfte dort nicht vergessen werden.
    Es ging denen dabei nicht um laute Musik und Saufen/Fressen wie heute sondern eben um Werbung für eigene Belange mit etwas Kleinkunst und Bespassung für alle.

    Ich fand die vielen E-Zigarettenstände letztes Jahr auch für unangebracht, die Preise der Gastronomie waren ebenso untragbar, aber anscheinend noch nicht hoch genug. Der Niedergang geht ja schon länger, erst zieht sich die Eventagentur Undercover wegen Unwirtschaftlichkeit zurück, dann jedes Jahr das gleiche Theater mit der Jammerei man könne das Fest nicht mehr finanzieren. Die Stadt gibt wieder dazu, also zahlt der Steruerzahler doppelt und dreifach für diese zur Sauforgie verkomme Veranstaltung.

    Rundherum Müll, Kotze, Pisse, Kot, Dreck, Gestank, Glasscherben und Schlägereien. Die Scherben von den Jahren liegen heute noch in den Kopfsteinpflaster-Ritzen und dem Magnikirchplatz. Irgendwelche Mittelalter-Darbietungen und größere Kinderbespielungsgeschäfte werden an den Rand zum Löwenwall oder Agidienmarkt gelegt, an fünf bis sechs andere Ecken kommt jeweils ne Bühne mit lauter Musik welche noch an der Stadtgrenze zu hören ist. Man ist sogar stolz auf 50 Bands an dem Wochenende, ja, 50 Bands las ich mal, die kaum wer kennt und hören möchte, geschweigedenn gleichzeitig hören kann.

    Viele Anwohner flüchten sich für die Tage woanders hin und andere alteingesessene Händler haben gar keine Lust mehr drauf.
    Zurück drehen kann man das wohl nicht mehr, die Enwicklung zu lautstarken, dreckigen Sauffest ist schon in den 1980ern-2000ern passiert und die aktuellen Eventausrichter werden sich die Hände reiben, dass sie wieder nen kräftigen Zuschuss nach der Jammerei bekommen, so läuft Marktwirtschaft, Gewinne kassieren, Verluste sozialisieren, sowie 15cm-Bratwurst und 0,2l Bier bald noch für je 10 Euro verkaufen, irgendwelches Dummvolk zahlt auch den Preis und ist so froh beim Fest gewesen zu sein. Allerdings glühen auch nicht wenige Besucher deshalb rund um das Magnifest mit 5,0-Pennerglück vom Supermarkt vor und gehen schon Volltrunken dahin.

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