Als Mitte der 90er Jahre die Pläne für ein später nie realisiertes Amphitheater am Madamenweg öffentlich wurden, hat die Stadtverwaltung in einem Gutachten den geplanten Standort kategorisch abgelehnt. Ausschlaggebend waren unter anderem die starke Verkehrsbelastung auf dem Madamenweg, die schlechte Verkehrsanbindung, die unzureichenden Parkmöglichkeiten sowie die fehlende Linksabbiegerspur an der Kreuzung Altstadtring/Madamenweg.
Nun, eine Linksabbiegerspur gibt es bis heute noch nicht, die Verkehrsbelastung am Madamenweg hat in den zurückliegenden 15 Jahren erheblich zugenommen und die Parkplätze am Millenium werden von der Stadt zwar toleriert, sind aber illegal angelegt worden. Die Verkehrsanbindung ist inzwischen sogar noch schlechter als in den 90er Jahren: Der Linienbus 418 fährt heute nur noch im 30-Minuten-Takt.
In dieser Situation zaubert Frau Hesse plötzlich ein Konzept aus dem Hut, dass weder mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil diskutiert, noch im zuständigen Bezirksrat vorgestellt wurde. Da schleicht sich unwillkürlich die Vermutung ein, dass hier dem Betreiber des Millenium-Geländes, der kürzlich wegen illegaler Aufschüttungen rechtskräftig zu einem Bußgeld in Höhe von Euro 500.000 verurteilt wurde und der wegen eines Heizöl-Unfalls auf seinem Gelände vor wenigen Wochen stark in der Kritik steht, mit Hilfe seiner kommunalpolitischen Freunde eine „goldene Brücke“ gebaut werden soll, zudem sein Konzept mit der Millenium-Halle wohl inzwischen an seine Grenzen gestoßen ist.
Wenn einige Braunschweiger Kommunalpolitiker glauben, an den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vorbei, ein in sich nicht schlüssiges Konzept durchboxen zu können, ohne alternative Standorte ernsthaft geprüft zu haben, dann irren sie sich gewaltig.