Von Gerald Hartwig
Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße lädt alle Interessierten ab Sonntag, den 19. November 2023 dazu ein, sich vor Ort mit der Vielschichtigkeit des Gedenkortes und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Vor dem sogenannten Schill-Denkmal wird ein Banner mit der Aufschrift „Was bleibt von einem Denkmal nach dem Vergessen?“ gespannt. Ein QR-Code führt auf eine Webseite, die die Geschichte des Geländes und die Auseinandersetzungen um das Schill-Denkmal im Wandel der Zeit erläutert.
Am Mittwoch, den 22. November 2023 bietet die Gedenkstätte um 16.00 Uhr außerdem eine öffentliche Führung zur Geschichte des Geländes und des Denkmals an. Eine Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig.
Das im Jahr 1837 errichtete Schill-Denkmal wurde 1955 auf Initiative Braunschweiger Regimentskameradschaften „neugeweiht“. Sie wollten die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Wehrmachtssoldaten der lokalen Truppenteile ehren. Ab den späten 1960er Jahren fanden dort auch die zentralen Kranzniederlegungen am jährlichen Volkstrauertag statt. Mitte der 1980er Jahre formierten sich öffentliche Proteste gegen diese Praxis in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen KZ-Außenlager, welches sich 1944/45 auf dem Nachbargrundstück befand, das heute Teil des BraWoParks ist. Nicht zuletzt auf Grund der Proteste richtete die Stadt Braunschweig im Jahr 2000 an diesem Ort die Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße ein. Heute ist sie zentraler Gedenkort in Braunschweig und erinnert an die Verbrechen der NS-Diktatur sowie das damals angrenzende KZ-Außenlager. Träger der Gedenkstätte ist seit Juli 2019 der Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.