FBZ „Löw’n’Pick“ – eine Vision

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Die Diskussionen um ein neues FBZ fangen gerade richtig an, und (fast) allen ist mittlerweile klar:

Braunschweig braucht keine KulturHalle (KuH) und keine MultifunktionsHalle (MuH), sondern ein zentrales Freizeit- und Bildungszentrum mit Übungsräumen, Ateliers für Künstler und Fotografen, mit einer Medienwerkstatt, mit Café und einer oder mehreren Bühnen für regionale Bands und Theaterauftritte. Und mit Nutzungsmöglichkeiten, an die wir noch gar nicht denken …

Heute gibt’s nun neue Hoffnung auf einen guten Standpunkt: Das Hotel Mövenpick schließt 2014 seine Pforten! Und bei einer derzeitigen Hotel-Auslastung von unter 30 Prozent halten es viele für wünschenswert, dass der Standort nun anderweitig genutzt wird.

Die Braunschweiger EntwicklungsRunde Neues Denken empfiehlt, das Mövenpick mit in die Auswahl für ein neues FBZ aufzunehmen. Auf den ersten Blick mag das Hotel ein wenig zu groß für ein neues Kulturzentrum sein. Auf den zweiten bietet es allerdings vielerlei Möglichkeiten, die andere Orte nicht bieten.

Hier unsere Gründe:

Zentralität: Das Mövenpick-Hotel liegt sehr zentral in der Innenstadt. Die Bus- und Bahnanbindung ist ideal.

Parkplätze: Die Parkhaus Welfenhof liegt direkt neben dem Mövenpick. Parkplätze gibt’s also genug. Und auch Fahrradständer gibt’s genug, zum einen vor Graff, zum anderen vor der Dax Bierbörse/Maxi Disco.

Raum: Das Mövenpick-Hotel hat schon ein Restaurant/Café, ein Schwimmbad, das man schnell zum Konzertsaal umbauen kann (siehe Hallenbad/Wolfsburg) und 148 Räume, die man vielfältig nutzen kann.

Nutzungsmöglichkeiten: Damit ein FBZ „Löwe“ in der Größenordnung des Mövenpicknicks gelingt, ist es notwendig, möglichst viele Kooperationspartner mit an Bord zu holen. Wir haben folgende Ideen zur Nutzung:

 

a) Hostel „Löw’n’Sleep“: Ca. 30 Räume des Hotels werden für ein Hostel verwendet, um Jugendlichen/Studenten in Braunschweig günstige Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten. Betrieben wird das Hostel als Ausbildungswerkstatt für schwer in den Arbeitsmarkt integrierbare Jugendliche. Ein möglicher Partner für so ein Hostel ist zum Beispiel das CJD.

b) Kunstateliers „Löw’n’Art“: Ca. 20 Räume werden günstig an Künstler aus Braunschweig vermietet. Möglich sind allerdings auch Stipendien, also die kostenlose Nutzung für Künstler die sich engagieren, indem sie zum Beispiel Kunstworkshops im FBZ „Möve“ anbieten.

c) Proberäume für Bands „Löw’n’Roll“: Ca. 20 Räume werden günstig an Bands vermietet. Auch hier sind „Stipendien“ möglich: Bands erhalten ihre Räume kostenfrei, wenn sich Musiker aus der Band für die Region engagieren, zum Beispiel Musikworkshops oder Aufnahmeworkshops anbieten.

d) Coworking-Spaces „Löw’n’Work“: Einige ehemalige Tagungsräume werden zu Coworking-Spaces, in denen junge Gründer aus der Region für geringe Miete ihre Geschäftsideen ausprobieren können.

e) Kunstcafé und -restaurant „Löw’n’Speis“: Aus dem ehemaligen Mövenpick-Restaurant wird ein Kunstcafé, in dem günstig Getränke und vegetarische Speisen angeboten werden. Betrieben wird das Café zum Beispiel von der Lebenshilfe Braunschweig oder vom DRK, um Behinderte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren.

e) Medienwerkstatt „Löw’n’Media“: Aus zwei der elf Tagungsräume werden Medienwerkstätten. Ein Tonstudio unterstützt Bands/Musiker bei ersten Aufnahmen, ein Fotostudio mit Ausstattung kann von jungen Fotografen benutzt werden.

f) Bühne: Aus dem Schwimmbad im Mövenpick-Hotel wird eine Bühne hauptsächlich für regionale Bands. Der Raum kann allerdings auch für Tanzgruppen, Chöre, etc. benutzt werden.

g) Galerie „Möv’n’Shop“: Aus zwei größeren Tagungsräumen werden Galerien, in denen Braunschweiger Künstler ihre Kunst anbieten können. Betrieben wird die Galerie von einem integrativen Betrieb und von den Künstlern selbst.

 

Ideal ist der Standort auch, weil er von den Kulturschaffenden in der Stadt als ausgleichende Gerechtigkeit empfunden wird. Das FBZ musste einem Hotel weichen, jetzt weicht ein Hotel dem neuen FBZ. Und auch die Kosten für ein FBZ „Löw’n’Pick“ lassen sich begrenzen: Das Gebäude gehört der Allianz, die auch die Allianz Kulturstiftung hat. Da findet man sicherlich eine Möglichkeit der Finanzierung, an der alle Seiten profitieren 😉

 

Übrigens: Im Mövenpick-Hotel fand auch schon früher Kultur statt. So spielte zum Beispiel die Braunschweiger Band Atropos dort 1997 ein Konzert in der Sauna bei 95 Grad, das als heißestes Konzert der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde gelangt ist …

 

 


Kommentare

0 #1 Hermann Niemann 2012-10-23 22:25
Das ist eine Superidee! Um Fahrradplätze mache ich mir keine Gedanken, der Konzeptschwerpu nkt sollte sein: ein Ort, den jede/r anonym besuchen kann. Egal wo er/sie hin möchte. DAS war DER Vorteil des guten alten FBZ, der von den NutzerInnen geschätzt wurde. Daneben kulturelle, pädagogische und musische Angebote. FBZ im Mövenpick – wer hätte das gedacht? Lasst uns eine Initiative gründen –

 
 

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