Es geht um viel mehr als Glyphosat

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Die Zeit drängt: In weniger als drei Monaten läuft die Zulassung für den umstrittenen Pflanzenmittel-Wirkstoff Glyphosat aus. Ob er weiterhin auf unseren Äckern eingesetzt werden darf oder nicht, darüber muss schon in den kommenden Wochen entschieden werden.

EU-Behörden halten Glyphosat nicht für krebserregend. Die Europäische Kommission will den Wirkstoff, den vor allem Monsanto in seinem Unkrautvernichter „Round-Up“ einsetzt, deshalb für weitere zehn Jahre zulassen. Doch der Protest der Zivilgesellschaft hat bereits einiges bewirkt, denn es gibt weiterhin Streit, zuletzt im Europaparlament – und das ist kein Wunder! Denn es bestehen weiter Zweifel an der Unabhängigkeit der Behörden. Maßgeblich für die Risikobewertung war das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – und gerade erst wurde bekannt, dass das BfR ganze Textpassagen fast wörtlich aus Studien von Monsanto übernommen hat. Ausgerechnet von dem Konzern also, der mit Glyphosat Profit macht! Das „überraschende“ Fazit: Entwarnung. Dagegen sagen die Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation weiterhin, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ beim Menschen ist!

Ganz offen: Wir können diesen Streit der Wissenschaftler nicht auflösen. Wir können Ihnen nicht sagen, ob Glyphosat nun krebsauslösend ist oder nicht. Aber eines wissen wir: Genau für solche Fälle gibt es in Europa das Vorsorgeprinzip, fest verankert im Umwelt- und Lebensmittelrecht! Der Gesundheitsschutz muss absoluten Vorrang haben, auch wenn es keine wissenschaftliche Klarheit über die Risiken gibt. Soweit die gesetzliche Theorie – in der Praxis erleben wir immer wieder, wie das Vorsorgeprinzip ausgehöhlt wird. Ob bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln oder Zusatzstoffen für Lebensmittel: Immer wieder werden unnötige Risiken für die Menschen in Kauf genommen. Damit muss endlich Schluss sein! Jetzt braucht es eine starke Verbraucherlobby, die dafür sorgt, dass das Vorsorgeprinzip nicht nur auf dem Papier steht. Bitte helfen Sie uns, damit wir Behörden und Politik genau auf die Finger sehen können.
     
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foodwatch-Förderer/Förderin.

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