Erfolgreicher Warnstreik in Braunschweig und Wolfenbüttel

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Foto: ver.di Braunschweig

Von Sebastian Wertmüller, ver.di Region SON

Zusammen rund 2.000 Kolleginnen und Kollegen im Warnstreik!
Premiere: Politiker/innen vor den Streikenden auf der Bühne

Ca. 1.700 Streikende in Braunschweig und ca. 300 in Wolfenbüttel, das ist die Bilanz des ver.di-Bezirkes Süd-Ost-Niedersachsen vom heuten Warnstreiktag in der Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich nicht verrückt machen lassen, sondern sind für ihre Forderungen auf die Straße gegangen“, resümiert ver-di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller.

Trotz bitterer Kälte kamen 1.500 Streikende in drei Demonstrationszügen zum Braunschweiger Schlossplatz zur Streikkundgebung, während in Wolfenbüttel eine eigene Streikkundgebung stattfand.

Wertmüller beschrieb die drei zentralen Herausforderungen: „Beschäftigte brauchen mehr Geld im Beutel, um die Lohnverluste aus der Inflationsphase auszugleichen. Öffentlicher Dienst muss attraktiver und konkurrenzfähig werden durch mehr Geld für die Beschäftigten. Und es braucht eine Entlastung durch freie Tage und ein verfügbares Zeitkonto.“

Betriebliche Vertreter/innen von BS Energy, vom Braunschweiger Klinikum sowie Auszubildende von der BSVG und vom Klinikum machten deutlich, dass die Tarifforderung sowohl beim Gehalt (8 %, mindestens 350 Euro, 200 Euro für Azubis), wie auch bei der Forderung nach freien Tagen und nach besserer Vergütung der Schichtarbeit nicht nur angemessene, sondern notwendig sei.

Fünf Politiker/innen (Lisa-Marie Jalyschko / Grüne, Carsten Müller / CDU, Christos Pantazis / SPD, Leon Huesmann / Linke und Anikó Glogowski-Merten / FDP) stellten sich den Fragen der Streikenden zur Tarifforderung, zur Finanzierung (Schuldenbremse) und zum Fachkräftemangen und Einwanderung. Unisono wurde der hohe Stellenwert der Arbeit im Öffentliche Dienst betont: Egal ob Kita, Müllabfuhr, Energieversorgung, Krankenhaus, PTB, ÖPNV oder Rentenversicherung o.a.: Den Beschäftigten wurde der hohe gesellschaftliche und soziale Stellenwert ihrer Arbeit und ihr Anspruch auf Gehaltssteigerungen bestätigt.

Sebastian Wertmüller von ver.di, wie auch einige Redner/innen und Politiker/innen kritisierten das Arbeitgeberverhalten, schon wieder ohne Angebot in die Verhandlungen gegangen zu sein: „Wer einen schnellen Abschluss will, sollte auch schnell was vorlegen, über das man reden kann.“ Jetzt werde am 17. und 18. Februar weiterverhandelt und auch der 14.-16. März sei schon eingeplant. „Da kann es zu weiteren Streiks kommen“, kündigt Wertmüller an, ohne Tage und Betriebe zu benennen. Weder die Bundestagswahl noch die Spardebatten werden uns davon abhalten, die Interessen der Beschäftigten in den Mittelpunkt zu stellen!“

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