Wer schreibt so etwas über einen Menschen?
Wir wissen es nicht, denn diejenigen, die so etwas schreiben äußern sich im Chat anonym. Und wem wird die Giftspritze gewünscht? Einem braunschweiger Kommunalpolitiker – Herrn Peter Rosenbaum, der der Fraktion der BIBS angehört. Und wo wird das veröffentlicht? Im Chat der Braunschweiger Zeitung, die für die Veröffentlichung verantwortlich ist. In der Anonymität eines Decknamens – in diesem Fall eines „Gero“ – glaubt ein Bürger oder eine Bürgerin Morddrohungen gegen einzelne Menschen verbreiten zu dürfen. Eine gefährliche Mischung: Feigheit gepaart mit Aggression.
Doch der ominöse Gero, seit Jahren im Netz aktiv und der zu Mord aufruft ist traurigerweise nicht der einzige, der die Grenzen der Menschlichkeit und der Gesetze im Chat nicht beachtet. Es gibt ausreichend Anlässe auf die Gefahr hinzuweisen, dass es Pathotypen gibt, die diese Aufforderung wörtlich nehmen. Alle Schranken einreißend schreibt ein „Martens“ im BZ-Chat: „…du Stück kommunistischer Scheissdreck erschlagt Kommunisten …sofort.. aufgehängt werden“. All diese Dinge müssen ernst genommen werden.
Ich denke, dass die Braunschweiger Zeitung die Verpflichtung hat, alles dafür zu tun, dass diese Hetze im ihrem Chat ein Ende findet. Es ist bekannt, dass die BZ mit viel Aufwand versucht, solche Hassausbrüche in ihrem Netz zu verhindern. Doch scheint das nicht genug zu sein. Wenn es nicht gelingt diese Verhetzung in den Chats gegen Menschen durch die BZ zu stoppen, was durch stärkere Kontrolle oder gar Freischaltung möglich wäre, dann müssen die Chats stillgelegt werden.
Den Braunschweig-Spiegel betrifft dieses Problem nicht, weil jeder Kommentar gelesen und ggf. freigeschaltet wird, was in 98 % der Fälle geschieht. Außerdem werden Beiträge von den B-S – Redakteuren eingestellt werden und unterliegen dadurch einer Kontrolle. Aber der B-S ist eben auch kein Chat-Raum, der einen anderen Charakter hat. Die Nachteile dieses Verfahrens nimmt der B-S in Kauf.