Ein Leben nach der GroKo

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Rote Socke, klare Kante Collage: Hannah Kolbe für der Freitag

Die geballte Verachtung des Establishments zeigt: Mit Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken ist die Partei auf einem guten Weg.

Da hat der Cicero-Chefredakteur es dieser Außenseiterin mal so richtig gegeben: „Das ist bestimmt auch ein ganz schön anstrengender Posten“, sagte Christoph Schwennicke mit kurzem Lächeln über Saskia Eskens Arbeit als Vizevorsitzende des Landeselternbeirats Baden-Württemberg. „Aber natürlich mitnichten vergleichbar mit dem, was jetzt auf Sie zukommt.“

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Ja, auf die designierte SPD-Chefin Esken kommt einiges zu – an Herablassung, Arroganz und gekränkter Eitelkeit, weil eine wie sie es von unten nach oben schafft. Wer ungelernt in der Gastronomie, als Fahrerin und Schreibkraft gearbeitet hat, ist für hochbezahlte Edelfedern als Spitzenpolitikerin eine Provokation. Das war schon bei Martin Schulz so: Dass der damalige SPD-Kanzlerkandidat in spe kein Abitur hat, erregte unter anderem den studierten Journalisten Gabor Steingart. Ohne höchste Bildung kann man doch auch nicht so ausgefeilt schreiben wie Steingart, etwa jetzt über die SPD: „In einer spektakulären Choreografie tänzeln moribunde Parteien und ihre präfinalen Protagonisten an den Bühnenrand, um ihre Wollust am eigenen Untergang mit dem Publikum zu teilen.“

Aber im Ernst: Die „Hinterbänklerin“ (Welt, FAZ) Esken und den „Politrentner“ und „rheinischen Griechen“ (Welt) Norbert Walter-Borjans muss die Verachtung der Etablierten nicht bekümmern. Nachdem Esken Schwennicke bei Anne Will über die ehrenamtliche Arbeit eines Landeselternbeirats informiert hatte, kommentierte in den sozialen Medien jemand treffend: „Reales Leben trifft Berliner Blase“.

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