Am Samstag, den 22. Juni, demonstrierte die DLRG in Braunschweig gegen Bäderschließungen.
Zentrale Aussagen waren:
– Bäder sind elementarer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge
– Ohne Bäder keine DLRG
– Die DLRG fordert Politik und Verwaltung auf, unsere Bäder zu erhalten
– Wer Bäder schließt, um Kosten zu senken, handelt fahrlässig und verantwortungslos
Zahlreiche DLRG-Mitglieder aus der Region waren gekommen, um die Forderung nach dem Erhalt der Bäder zu unterstützen. Die Situation in Niedersachsen ist inzwischen dramatisch – seit 2007 sind alleine in Niedersachsen 107 Bäder geschlossen worden oder von der Schließung bedroht. Der DLRG-Bezirksleiter Helmut Fichtner hielt eine bewegende Rede. Flugblätter wurden verteilt und Passanten nach ihrer Meinung befragt.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Klaus-Peter Bachmann, Vizepräsident des Niedersächsischen Landtags. Eine Rede für den Erhalt der Bäder, wie man sie sich schon lange von einem Braunschweiger Politiker gewünscht hätte. Ist hier doch das krasse Gegenteil geplant: In den nächsten Monaten sollen in Braunschweig gleich drei Bäder geschlossen werden – ein Vorgang der bundesweit einmalig sein dürfte.
Bachmann äußerte zwar Verständnis für die Idee, ein Spaßbad zu erstellen, appellierte aber eindringlich an die Kommunalpolitik, „Entscheidungen, Bäder zu schließen, nicht zu treffen“.
Besondere Nachteile sieht er für den Schwimmunterricht voraus: „Ich kann jede Leiterin einer Grundschule und jeden Leiter einer Grundschule verstehen, wenn sie sich überlegen, ob sie den Schwimmunterricht wirklich auf die Agenda nehmen, wenn das nächste Bad einige Kilometer weg ist und mit langen Fahrzeiten verbunden ist… Das genau ist das Kernproblem. Und deswegen brauchen wir Bäder in den Stadtteilen.“
Bachmann appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen hier in Braunschweig, „bei der Debatte über Wenden, bei der Debatte über Gliesmarode, das, was ich eben gesagt habe, nicht zu vergessen. Wir haben noch Strohhalme, wir haben noch Hoffnungsschimmer“. Er sagte seine Unterstützung zu und erinnerte an das Beispiel Salzgitter-Thiede, wo es gelungen ist, ein Bad mit Hilfe der DLRG zu retten.
Er schloss mit dem Aufruf:„Wir kämpfen für eine gute Sache, wir kämpfen für das Leben und die Gesundheit unserer Kinder in der Zukunft!“
Man darf gespannt sein, welches Echo dieser Appell in der Braunschweiger Kommunalpolitik finden wird.