Die Rad-und Mobilitätsverbände stellen Antworten der Parteien zu Wahlprüfsteinen vor

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Braunschweig, 25.07.2021. Bei der Kommunalwahl im September 2021 wird angesichts der aktuellen Klimasituation die Verkehrspolitik ein wichtiges Thema sein. Der Verkehrssektor muss auch einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emmissionen beitragen. Dies kann mit einer Verkehrswende gelingen.

Das Ergebnis dieser Wahlen wird mit darüber entscheiden, ob in Braunschweig diese nachhaltige Verkehrswende erreicht wird, mit noch besseren Angeboten beim ÖPNV, mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, mit weniger Autoverkehr und zugeparkten (Wohn)Straßen, mit weniger Lärm und Schadstoffemissionen. Braunschweig kann so eine noch lebenswertere Stadt für die Menschen werden.

Der ADFC hat gemeinsam mit weiteren Mobilitätsverbänden und –initiativen, den Parteien sowie der BIBS einen Fragenkatalog zum Radverkehr, sogenannte Wahlprüfsteine, übermittelt.

Die Antworten der Parteien im Wortlaut sowie eine Gegenüberstellung der Kernaussagen sind ebenfalls auf der Homepage des ADFC zu finden, siehe hier.

Die Antworten auf unsere Fragen zeigen, dass die Parteien sich, auch dank der Lobbyarbeit der Braunschweiger Rad- und Mobilitätsverbände in den letzten Jahren, mit den Themen Fahrradinfrastruktur und Verkehrswende beschäftigen. Bei vielen Antworten wird ernsthafter Wille zu Veränderungen sichtbar.

Mit dem Ratsbeschluss vom 14.7.2020 wurden bereits Ziele und Maßnahmen zur Zukunft des Radverkehrs in Braunschweig beschlossen, unter anderem Konzepte zur Umgestaltung von Innenstadtstraßen, 35 km neue Radwege, ein Veloroutennetz u.v.m.

Die Wahlprüfsteine und die Antworten der Parteien verstehen wir Verbände als eine Entscheidungshilfe für die Wähler bei den anstehenden Kommunalwahlen. Die zukünftige Zusammensetzung des Rates der Stadt Braunschweig ist entscheidend dafür, wie schnell und nachhaltig eine Verkehrswende in Braunschweig umgesetzt wird.

Damit die Stadtverwaltung die Maßnahmen nun umsetzen kann, ist es entscheidend, neue Strukturen mit ausreichend Personal und Finanzmitteln zu schaffen sonst scheitert die Verkehrswende in Braunschweig.

Nach der Wahl werden die Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger die in den Rat gewählten Parteien an ihren Aussagen vor der Wahl messen können.

1 Kommentar

  1. Das seit einigen Monaten von den Radvereinen wie ADFC-KV, Braunschweiger Forum und der Initiative Fahrradstadt geforderte „Veloroutennetz“ findet man bereits seit Jahren im Fahrradstadtplan (oben rechts Fahrrad auswählen):
    https://www.braunschweig.de/plan/

    Den Fahrradstadtplan gibs auch in der Bürgerinfo und der Buchhandlung in Papierform. Die dort eingezeichneten Routen sind in der Stadt mit Wegweisern und Pfeilen bereits gekennzeichnet. Ich frage mich immer mehr, was unsere Radvereine und -Initiativen noch wollen. zumal das propagierte „Veloroutennetz“ keinerlei rechtliche Bedeutung hat und auch nicht bei Sanierung und Schneeräumung keine Relevanz hat. Also ne reine sinnlose Luftblase für BS.

    Insbesondere der von der Initiative Fahrradstadt Braunschweig gezeichnete Veloroutenplan ist völliger Blödsinn und teils sogar umweltschädlich:
    https://www.fahrradstadt-braunschweig.de/entwurf-veloroutennetz-2021/
    Warum? Weil man insbesondere den Radschnellweg am Südsee durch ein Überschwemmungsgebiet oder alternativ Biotop entlang der Bahnstrecke nach WF führen will und nach Schwülper über die Hansestraße, als wenn es keine besseren Routen gäbe. Auf derartige Einwände und Kritik reagieren unsere „Radlobbyisten“ nicht und unterdrücken andere Vorschläge. Ich habe auch den Verdacht, dass einige der Mitglieder der Initiativen gar nicht so die Radwege kennen, vielleicht noch nie eine richtige Tour ins Umland auf Feld- und Waldwegen gemacht haben und nun Wege fordern, die völlig unnötig sind, weil schon vorhanden.

    Als Vielradfahrer in der ganzen Region und Kenner fast aller Wege wird man von den doch arg verkrusteten Strukturen der über 40 Jahre alten Radelvereine ganz offenbar nicht ernst genommen. Echte Probleme wie zu schmale Radwege und Radwegschäden werden nicht in die Aktionen der Vereinen einbezogen, vielmehr wiederholt man blödsinnige Aktionen wie Popup-Bikelanes und Poolnudeldemos immer wieder.

    Als man vor einigen Jahren die Radwege an Museumsstraße, Kastanienallee, Mittelweg, Messeweg, Lichtenberger Straße, Helmstedter Straße, Leonhardplatz usw. rückgebaut bzw demarkiert hat, glänzten unsere Radelvereine, insbesondere der ADFC-KV mit Lob zu der Maßnahme und sagten „Radfahren auf der Fahrbahn ist sicherer“, Jahre später fährt der ADFC-KV mit der Poolnudel z.B. durch die Museumsstraße, Kastanienallee lang und fodert genau da neue Radwege, wo man vorher noch den Rückbau/Umbau begrüßt hat.

    Für den Umweltschutz sind vier Meter breite und beleuchtete Radschnellwege auch nicht gerade so toll. Schon jetzt brennen am Ringgleis die Lampen nachts andauernd und auf Wegabschnitten, welche nachts nicht benutzt werden. Und die Radfahrer die sie nutzen wollen, könnten sich gute Lampen anschaffen, ich habe z.B. LED-Scheinwerfer mit 40 Lux, die sind richtig hell.
    Auch werden von den Fahrradinitiativen Radschnellwege an Stellen gefordert, wo bereits mehrere parallele Wege teils asphaltiert bestehen und gut benutzbar sind, ich kenne nach Stadt und Landkreis Wolfenbüttel durchaus schon 7 mögliche Direkt-Routen z.B. über Leiferde, Sternhausberg, Schwedendamm, Stöckheimer und Lechlumer Forst, Mascherode, Salzdahlum und würde niemals auf die Idee kommen von den Stadtteilen am Rand erst zum vorgeschlagenen Radschnellweg am Südsee zu fahren, weil das ein Umweg wäre.
    Der ADFC hat früher mal genau solche Routen bei Radtouren befahren und den Teilnehmern schöne Wege gezeigt, heute enttäuschts mich als Teilnehmer schon, wenn die Radelgruppe vom ADFC zu 40 Prozent an der Straße fährt und dies als „wildromantsiche Tour durch Feld und Flur“ (o.ä.) bezeichnet und auf Kritik daran allergisch reagiert.

    Vielleicht sollten der ADFC-KV und die anderen Radelinitiativen mal wieder etwas bescheidener werden und sich auf wesentliche Probleme konzentrieren, statt auf hohem Niveau zu jammern.

    Das BS-Forum find ich auch mäßig, ist für mich schon sowas wie ein Märchenerzähler-Club geworden, sagt man doch den Teilnehmern der Vorträge wo bald überall neue Radwege und Verbindungen entstehen werden 4-5 Jahre später ist da noch nichts zu sehen. „Bald“, „würde“, „möchte“ und „könnte“ sind eben sehr dehnbare und wenig konkrete Begriffe, wie man sie auch aus der BZ kennt.
    Zuarbeiter und Informanten für die Vorträge zur Stadtgeschichte sind gerne gesehen, aber dannach ist man trotz Einladung zu Treffen doch irgendwo fehl am Platz, wie ich feststellen musste. Man nimmt gerne, gibt und bietet aber nicht so viel.

    Vielleicht sind meine Erwartungen und Ansprüche an diese Vereine und Initiativen auch zu hoch?

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