Die neue Umweltzeitung: Landwirtschaft zwischen Umwelt und Markt

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Umweltzeitung besitzt stets ein Titelthema. Wir bemühen uns, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und in fachlich fundierten Einzelbeiträgen möglichst breit auszuleuchten. Vor allem solche, die in der Tages- und Wochenpresse keine ausreichende Repräsentanz finden. Die Umweltzeitung ist als kritisches Korrektiv zu verstehen.

Die Titelgebung hat diesmal längere Diskussionen erfordert. Ganz klar, es geht um Landwirtschaft. Wobei zuerst einmal die weitest mögliche Begriffsauslegung anzusetzen wäre: Bewirtschaftung von Land zur Erzeugung von pflanzlichen und tierischen Produkten als menschliche Lebensmittel.

Schon zögert man. Ist der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrszwecke, der die Bodenpreise in die Höhe treibt, eine Form der „Bewirtschaftung“? Hat die agrarische Erzeugung von Biokraftstoff noch etwas mit den bisher bekannten bäuerlichen Produkten zu tun? Und: Lässt sich (internationalisierte) Landwirtschaft heute überhaupt noch von Fragen nach Biodiversität, Klimawandel und Migration trennen? ‒ Zu all den genannten Aspekten finden Sie Beiträge in diesem Heft.

Wie sich Agrarlandschaften mit ihrem gesamten Zubehör verändern, wird eindrucksvoll durch den emeritierten Hochschullehrer Herbert Zucchi beschrieben, beginnend mit biografischen Erfahrungen. Wir erkennen, dass wir nun an einem Wendepunkt stehen. In aktuell-politischer Hinsicht dazu der Beitrag von Dennis Zellmann, der eine Gegenüberstellung der Forderungen des Volksbegehrens Artenvielfalt mit dem sogenannten „Niedersächsischen Weg“ vorlegt.

An den Anfang dieser Ausgabe haben wir einen Beitrag von Uwe Meier gestellt, der eine neue Agrarethik einfordert. Dies muss als Kontrapunkt zu einer bisher rein ökonomisch verstandenen Agrarwirtschaft unbedingt mitgedacht werden. Nach einer kurzen Definition: Ethik ist die Lehre bzw. Theorie vom Handeln gemäß der Unterscheidung von gut und böse. ‒ Ja, richtig gelesen, da steht nicht das Wort „falsch“, sondern „böse“. Hier geht es um Werte und Überzeugungen, die gesellschaftliches Handeln leiten soll(t)en.

Unser Hintergrundthema behandelt diesmal die Nutzung des Wasserstoffes als Energieträger (chemisch: H2). Dieser wird von manchen schon als eine umfassende Problemlösung angesehen. Zwei Beiträge beschreiben die Sache selbst und ihre technischen Grenzen, zwei weitere behandeln den praktischen Einsatz, der in Salzgitter vorbereitet oder bereits umgesetzt wird.

In Braunschweig bildet der „Lichtparcours 2020“ entlang der Okerumflut ein abendliches Sommermärchen. Wolfgang Wiechers betrachtet die Brücken, über die man gehen muss, bei Tageslicht und zeigt uns einiges von den gestalterischen Qualitäten im Wallring. Und übrigens auch, was im Fall der Sidonienbrücke geopfert werden soll.

Nochmal Braunschweig: Die neue Baumpflegesatzung und ein entsprechendes Förderprogramm. Susanne Goroll liefert einen ersten, ganz persönlichen Erfahrungsbericht.

Und nichts von der Corona-Pandemie? Nur ganz am Rande. Heidrun Oberg rückt einiges zurecht, was die Fledermäuse und ihre nahen Verwandten angeht. Und Marianne Reiß entdeckt neue Chancen, die sich aus der Schließung von Kantinen, Mensen und ähnlichen Einrichtungen ergeben.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Robert Slawski,

im Namen der Redaktion

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