Die Frisur hält – dank Plastik in Drei-Wetter-Taft

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„Pressemeldung“

In Braunschweig werden Greenpeace-Ehrenamtliche gegen Mikrokunststoffe in Kosmetik aktiv

Über umweltschädliche Mikrokunststoffe informieren Greenpeace-Ehrenamtliche heute am Beispiel von Drei Wetter Taft, einer Schwarzkopf-Marke der deutschen Firma Henkel. Die Aktion findet von 11 bis 14 Uhr in der Poststraße 11-12 statt. Die Ehrenamtlichen beteiligen sich damit an einem bundesweiten Greenpeace-Aktionstag gegen Plastik in Kosmetik in rund 60 Städten. Neben einer knapp zwei Meter großen Persiflage einer Drei-Wetter-Taft-Werbung und einem Infostand werden die Ehrenamtlichen eine Straßenumfrage zum Thema durchführen und die Ergebnisse an die Firma Henkel weitergeben.

„Henkel hat sich verpflichtet, seine angeblich führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit stetig auszubauen und seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit diesem Anspruch sollte der Konzern in der Lage sein, umweltfreundliche Produkte herzustellen – aber noch immer gelangen Mikrokunststoffe aus Haarspray, -gel und -kur über das Abwasser in die Umwelt und belasten die Meere“, sagt Max Kannenberg von der Greenpeace-Gruppe Braunschweig.
In Henkels Drei-Wetter-Taft-Produkten, wie beispielsweise der Serien Classic und Power Express, finden sich flüssige, gel- und wachsartige Kunststoffe wie zum Beispiel Acrylates Copolymer, PEG, PPG, Cyclo- und Dimethicone oder auch Polyquaternium. „Wenn nicht sicher ist, dass diese Kunststoffe in der Umwelt unbedenklich sind, dürfen sie nicht eingesetzt werden“, so Kannenberg.

Umweltministerium setzt auf Industriedeal mit Henkel, Beiersdorf und Co.

Am Informationsstand der Ehrenamtlichen können Passanten heute zudem eine Protestpostkarte an Umweltministerin Hendricks unterschreiben und ein umfassendes gesetzliches Verbot von Plastik in Kosmetik fordern. Denn: Mikrokunststoffe in Kosmetik sind ein Problem aller konventionellen Hersteller, doch die Politik unternimmt zu wenig, um die unnötige Umweltverschmutzung zu beenden. Stattdessen vertraut die Regierung auf den ‚Kosmetikdialog‘. Dieser sieht eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller vor, bis zum Jahr 2020 aus Mikroplastik auszusteigen. Doch weil Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Hersteller selbst entscheiden lässt, auf welche Kunststoffe sie verzichten wollen, ist das Abkommen ungenügend.
Erst kürzlich enthüllte Greenpeace mit einem Herstellercheck, dass alle deutschen Produzenten weiterhin Kunststoffe einsetzen, sich aber Mikroplastik-frei nennen. „Die Umweltministerin lässt der Branche scheunentorgroße Hintertüren offen“, kritisiert Kannenberg. „Die Selbstverpflichtung der Industrie ist eine Verbrauchertäuschung. Wir brauchen deshalb ein umfassendes Verbot von Mikrokunststoffen in Kosmetik.“

Ergebnis der Umfrage

1 Kommentar

  1. Ich unterstütze Euch. Zudem brauchen wir ein Verbot von Mikrokunststoffen in der Medizin und der Ernährungsindustrie. Da wird das Zeug nämlich inzwischen auch eingesetzt (industrielle „Smoothies“). LG

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