Bushaltestellen aus Cortenstahl

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Bushaltestellen am Altstadtmarkt: Wetterschutz muss sein, Cortenstahl nicht.

Von Rainer Mühlnickel

Stellungnahme des Grünen Ratsherrn und planungspolitischen Sprechers Dr. Rainer Mühlnickel zu der Verwaltungsmitteilung „Wetterschutz an der zukünftig barrierefreien Bushaltestelle am Altstadtmarkt“.

„Wir unterstützen natürlich den barrierefreien Umbau der Bushaltestelle am Altstadtmarkt. Auch die Installation eines Wetterschutzes auf beiden Seiten des Platzes halten wir für zwingend. Immerhin ist der Altstadtmarkt ein sehr zentraler und stark frequentierter Bereich. Täglich steigen dort rund 4.200 Fahrgäste der Braunschweiger Verkehrs-GmbH ein oder aus. Bislang müssen diese bei schlechtem Wetter ungeschützt auf ihren jeweiligen Bus warten. Gut, dass dieser Zustand bald der Vergangenheit angehört!

Nicht mittragen möchten wir allerdings den Haltestellen-Entwurf des Architekturbüros K17 (aus Uslar). Wir haben uns diesen ambitionierten Entwurf wie von der Verwaltung gewünscht „ohne Scheuklappen“ angesehen. Dabei sind wir anders als die Verwaltung zu der Auffassung gelangt, dass der attestierte gestalterische Mehrwert keine Verdoppelung der Kosten rechtfertigt. Für das Projekt waren eigentlich 330.000 Euro veranschlagt, mit der K17-Variante aus Cortenstahl würden es 610.000 Euro, also 280.000 Euro mehr.

Unseres Erachtens spricht auch am Altstadtmarkt nichts gegen eine „normale“ Haltestelle mit unauffälligem Wetterschutz. Die Haltestellen nach üblichem Standard sind schließlich ebenfalls hochwertig und sehr transparent. Sie würden den Altstadtmarkt – dessen Erscheinungsbild auch uns sehr am Herzen liegt – daher gestalterisch nicht abwerten oder beeinträchtigen.“

Kleiner Hinweis:

Mit Blick auf den Tierschutz plädieren wir im Übrigen dafür, Haltestellen und andere Stadtmöbel möglichst vogelsicher zu gestalten.

Weitere Infos:

Pressemitteilung der Stadt Braunschweig vom 20.11.2020 „Entwurf für barrierefreie Bushaltestellen mit Wetterschutz am Altstadtmarkt“

2 Kommentare

  1. Für die Mehrkosten könnte die Stadt 175 Bäume pflanzen und pflegen!
    Davon abgesehen halte ich die „Rostlauben“ für klobig und optisch sehr störend. Dagegen sind die Glaswarteräume fast unsichtbar und elegant.

  2. Damit ist Ede durchaus zuzustimmen, diese von ihm so titulierte Rostlaube hat mit Denkmalschutz eher gar nichts zu tun, da baut sich nur eine Architektentruppe ein Denkmal – oder versucht es, und Uslar ist weit weg.
    Wie man/frau historischen Restgebäuden in dieser geschundenen Stadt „hinüber hilft“ ist an einigen Beispielen zu sehen, am besten an der Kemenate am Hagenmarkt. Für diese Missetat hat sich die Schickeria ja ausgiebig feiern lassen, eine andere Welt eben…
    Jaja, ich weiß, jetzt verprügeln mich wieder die „gelernten“ Gestalter, die dem gemeinen Volk bekanntlich jeden Geschmack und jedes Gefühl für das Feinsinnige/Rostige absprechen; sei´s drum!

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