„Ben dient Deutschland“ – von wegen! Ein Comic greift nach der Jugend
Von Marcus Klöckner – Nachdenkseiten
„Ben dient Deutschland“ – so heißt ein gerade auf dem Portal der Bundesregierung veröffentlichter Comic, der es in sich hat. Im Stile einer Graphic Novel gezeichnet, entfaltet sich die Geschichte eines Teenagers, der sich entscheidet, Soldat zu werden. Auf perfide Weise zeichnen die Macher den Weg des Jungen über Widersprüche und Konflikte hinweg zum fertig ausgebildeten Soldaten. Am Ende dient Ben seinem Land an der NATO-Ostflanke und ist bereit, gegen den „Feind“ zu kämpfen. Der Comic-Realität steht die reale Realität entgegen. Wenn nämlich „Ben“ unter dem Einfluss einer sogenannten Zeitenwende Soldat wird, dann dient er nicht Deutschland. Vielmehr wird er zum Diener einer bis in die Zellorganellen verlogenen Geo- und Tiefenpolitik. Weiter
Wir hatten mal einen Bundespraesidenten, der musste zuruecktreten, weil er in einem Interview erklaerte, die Bundeswehr wuerde auch Rohstoffversorgung fuer Deutschland sichern – ich wusste den Namen nicht mehr, duckduckte (statt ‚googeln‘) mit „Bundespr. Rücktritt Rohstoffe“ und kam u.a. auf das Wiki von Horst Koehler.
Im Wiki ist dann noch die Rede von ‚Kanonenbootpolitik‘ und ‚Wirtschaftskriegen‘. Damals waren Auslandseinsaetze der BW noch Aufreger.
Heute diskutieren wir deutsche Marschflugkoerper gegen Russland.
Als ich bei der BW war (in Wesendorf) sollte ich mal einen ‚politischen Unterricht‘ gestalten. Da habe ich einen Vortrag gemacht ueber einen Raketenanschlag der CIA auf nicaraguanische Haefen, ohne dass das US-Parlament vorher informiert wurde – praktisch ein ‚kriegerischer Akt‘.
Meine damalige Aufsicht, ein Feldwebeldienstgrad, stimmte mir zu, dass wir sehr gefaehrliche Verbuendete haben und schon aufpassen muessten, nicht in einen Krieg hineingezogen zu werden.
Und das war lange vor hunderten von exterritorialen Drohnenmorden.