29. Internationales Filmfestival Braunschweig gibt Programm bekannt

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Carmen Maura ist der Stargast des 29. Internationalen Filmfestival Braunschweig (2.-8. November). Das Festival ehrt die spanische Schauspielerin, bekannt u.a. für ihre Filme mit Pedro Almodóvar und Carlos Saura, für ihre herausragenden darstellerischen Leistungen und Verdienste um die europäische Filmkultur. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis „Die Europa“ stiftet Volkswagen Financial Services. Das Festival startet mit der Weltpremiere des Filmkonzerts „Die Päpstin“ am 2. November in Anwesenheit des Komponisten Marcel Barsotti.

Im Publikumswettbewerb für europäische Debüt- und Zweitfilme präsentiert das Festival zehn Produktionen aus zehn Ländern, darunter acht deutsche Premieren. Den Preis „Der Heinrich“ von 10.000 Euro stiftet Filmfestival-Hauptsponsor Volkswagen Financial Services. „Auffällig oft im Zentrum der Stories: auf sich allein gestellte Jugendliche, junge Menschen, die um sich schlagen, junge Erwachsene in der globalen, von Unsicherheit geprägten Welt zwischen Stillstand und Aufbruch.“, so Festivaldirektor Michael P. Aust. Eine Jury aus sechs jungen Deutschen und Französinnen vergibt den KINEMA-Jugendpreis für den besten Debütfilm aus Deutschland oder Frankreich. Die Untertitelung der Wettbewerbsfilme übernimmt die Ericsson GmbH Berlin.

 

Neue Programmreihen: BEYOND: LOVE, NIK Exklusiv, GREEN HORIZONS, Annäherung – Abgrenzung: Filme aus Israel, Filmfestival in der Region

„Beyond: Love“

Das Festival wartet mit mehreren neuen Formaten auf. Mit „Beyond:…“ startet das Filmfestival eine Reihe mit jährlich wechselndem Schwerpunkt. „Wir wollen neue filmsprachliche Tendenzen präsentieren, und Filme zeigen, die visuell oder thematisch Risiken eingehen und sich von cineastischen oder moralischen Konventionen lösen“, so Festivaldirektor Michael P. Aust. Den Anfang macht „Beyond: Love“ zum Bruch klassischer Liebes- und Beziehungs-Konventionen, u.a. mit der internationalen Premiere von „Parallel lines meet at infinity“ der russischen Regisseurin Lika Alekseeva und den deutschen Erstaufführungen von „Hide and seek“ von Joanna Coates aus Großbritannien und der schwedischen Produktion „Guerilla“ von Anders Hazelius.

„Green Horizons“

Ebenfalls neu im Programm ist die Reihe „Green Horizons“ zum Thema Nachhaltigkeit. Fünf Filme zu den Themen Textilindustrie, Klimawandel und Nahrungsmittelproduktion zeigen, dass das Prinzip nachhaltigen Handelns überall auf der Welt verletzt wird. Auf einer Paneldiskussion am 6. November um 17:00 Uhr im Kongresssaal der IHK diskutieren Filmschaffende, Bildungsvermittler und Studierende mit dem Publikum zur Frage „Was kann Film als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten?“

„Neues Internationales Kino“

So stark und jung wie nie: 22 Filme umfasst die cineastische Weltreise, davon sind zehn Filme Debüts oder Zweitwerke. Sechs Filme feiern auf dem Festival ihre Deutschlandpremiere, darunter „Project M“, ein kanadischer Science Fiction Thriller und die russische Detektivgeschichte „A White White Night“ über einen verschwundenen Jungen. Seine Europa-Premiere feiert das iranische Drama „Oblivion Seadon“ über eine Ex-Prostituierte, die gegen die Verachtung der Familie ihres Mannes kämpft.

„Neues Internationales Kino – Exklusiv“ 

„Neues Internationales Kino Exklusiv“ blickt auf die Arthouse-Highlights der nächsten Monate voraus, z.B. mit „The Pilgrim – Paulo Coelho’s Best Story“ von Daniel Augusto, einem Biopic über den Literatur-Nobelpreisträger oder Jaco Van Dormaels „The Brand New Testament“ mit Benoît Poelvoorde als Gott und Catherine Deneuve in einer Nebenrolle. Als deutsche Festivalpremiere ist Duke Johnsons und Charlie Kaufmans neue Produktion „Anomalisa“ zu sehen.

„Annäherungen – Abgrenzungen“ – Filme aus Israel 

Aus Anlass des Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 50 Jahren zeigt das Festival in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Braunschweig das Programm „Annäherungen – Abgrenzungen“ mit zehn israelischen Filmen von Ephraim Kishons „Sallah – oder: Tausche Tochter gegen Wohnung“ aus dem Jahr 1963 bis zur Satire „Big Bad Wolves“ von Navot Papushado, Aharon Keshales aus dem Jahr 2014. Als Special präsentiert das Filmfestival in einer Deutschlandpremiere die erste Staffel der israelischen Erfolgserie „Fauda“ über eine israelische Antiterroreinheit.

„Filmfestival in der Region“

Erstmals spielt das Festival außerhalb Braunschweigs. Mit „Filmfestival in der Region“ geht das Festival auf Gastspielreise und wird von Donnerstag, 5.11. bis Samstag, 7.11 im „Kultiplex“ Salzgitter, „Filmpalast Wolfenbüttel“, Kulturzentrum Hallenbad am Schachtweg Wolfsburg und im Planetarium Wolfsburg Station machen.

„Dark Mirror“

Gemeinsam mit dem Kunstmuseum Wolfsburg zeigt das Festival ein Programm, das die Ausstellung „Dark Mirror. Lateinamerikanische Kunst seit 1968“ mit sechs südamerikanischen Science Fiction-Filmen aus den Jahren 1965 bis heute filmisch spiegelt.

„H.P. Lovecraft at midnight“

Die Mitternachtsreihe „…at midnight“ widmet sich dem amerikanischen Horror-Klassiker-Autor H.P. Lovecraft. Anlässlich seines 125. Geburtstages erweist das Festival dem Meister des Kosmischen Grauens die Ehre und präsentiert fünf schaurige Nächte mit 19 Filmen, darunter 2 Welt-, 3 Europa- und 4 Deutschlandpremieren mit zahlreichen Gästen.

„Sound on Screen – Festival Edition“ 

In der Musikfilmreihe „Spotlight“ zeigt James Marcus Haney in „No Cameras Allowed”, wie man sich auf großen Festivals hinter die Bühne schleicht. Jeanie Finlay setzt in „Orion: The Man who would be King” dem Elvis Imitator Jimmy Ellis ein Denkmal. Don Hardy zeigt die großen Unbekannten der Popgeschichte in „Theory of Obscurity: A Film about The Residents“. 
In der Sektion „Power to the People“ steht schwarze Musik im Mittelpunkt. „Hustlers Convention“ von Mike Todd ehrt den Urvater des Rap Jalal Nuriddin, während sich „The Hip-Hop Fellow“ von Kenneth Price auf die Suche nach den Meilensteinen der Samplinggeschichte macht. Alle fünf Filme sind Deutschland-Premieren.

„Neue deutsche Filme“

Die „Neuen deutschen Filmen“ zeigen Menschen in schwierigen und außergewöhnlichen Lebenssituationen, wie „Herbert“, einen ehemaligen Box Champion der DDR, der als Geldeintreiber arbeitet. Alles hat er dem Sport untergeordnet, auch die Familie. Immer hat er von seinem Körper gelebt. Dann erkrankt er an ALS und will vor allem eins: mit seiner Tochter ins Reine kommen. In „Superwelt“ beginnt Gott zu Supermarktverkäuferin Gabi zu sprechen. Ihr Mann vermutet hinter ihrem veränderten Verhalten jedoch keine göttliche Erleuchtung sondern einen Liebhaber.

Heimspiel – Filme aus Braunschweig

Das Filmfestival zeigt die Gewinner der Braunschweiger Filmklapper und des „durchgedreht24“ Festivals. Außerdem ist der Braunschweiger Tatort „Sanddorn“ mit zwei Folgen im Programm sowie die norwegische Produktion „Dirk Ohm“ über den Peiner Zauberer.
Erstmals sind sämtliche filmbezogenen Studiengänge der Region vertreten: der Studiengang TV-Journalismus der Hochschule Hannover, der Studiengang Mediendesign der Ostfalia Wolfenbüttel und natürlich die Hochschule für bildende Künste mit den Filmklassen von Prof. Brynntrup, Prof. Schnitt sowie dem Institut für Medienforschung.

Kurzfilme

Mit sieben Kurzfilmprogrammen und zwei Werkstattgesprächen kehrt das Filmfestival ins LOT Theater zurück. Tasja Langenbach, Leiterin der Videonale Bonn, blickt zurück auf 30 Jahre Videokunst. Die Künstlerin Mirjam Baker stellt die Hintergründe ihrer Arbeit für den neuen Filmfestival-Trailer und ihre Musikvideos und preisgekrönten Animationsfilme vor.

Industry Talks

Filmkritik und Filmförderung stehen im Mittelpunkt der Industry Talks. Die Panel-Diskussion „Future Reloaded – Game Change beim deutschen Film“ beleuchtet das Geflecht von Förderungen, Sendern und Hochschulen und lotet Veränderungsoptionen aus. Es diskutieren Thomas Schäffer, Geschäftsführer Nordmedia, Arno Ortmair, Vorstandsvorsitzender Verband Deutscher Filmproduzenten, Karl Maier, Geschäftsführer Film & Medienbüro Niedersachsen, Huan Vu, Regisseur und Produzent von „Die Farbe“.
In Kooperation mit dem internationalen Kritikerverband FIPRESCI veranstaltet das Festival das ganztägige „BIFF Filmkritik Lab“ über die Zukunft der Filmkritik und ihre bislang ungenutzten Chancen im Internet. Gastdozenten und Referenten sind u.a. Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau und Alin Taşçıyan, Präsidentin der FIPRESCI.

Weltpremiere zum Auftakt: Filmkonzert „Die Päpstin“ 

Mit einer Weltpremiere eröffnet das Festival am 2. November in der Stadthalle. Erstmals wird Sönke Wortmanns opulentes Historiendrama „Die Päpstin“ als Filmkonzert mit großem Orchester und Chor aufgeführt. Es spielt das Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Helmut Imig. In einer weiteren Weltpremiere führt Komponist Marcel Barsotti, dem auch die Retrospektive der Reihe „Musik und Film“ gewidmet ist, den Stummfilm „Dolphins“ von Farhad Yawari aus dem Jahr 2000 auf.

Insgesamt zeigt das Filmfestival 110 Langfilme mit 30 Welt-, Europa- bzw. Deutschlandpremieren sowie über 160 Kurzfilme. Das Filmfest erwartet zu den Filmen rund 100 Gäste.

 

Das Internationale Filmfestival Braunschweig wird unterstützt von Volkswagen Financial Services und Creative Europe | Media

 

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