Eine Ikone der deutschen Eisenbahngeschichte steht in Braunschweig auf dem Abstellgleis. Im Ausbesserungswerk Braunschweig, nördlich des Hauptbahnhofs, ist der legendäre VT 11.5 „Blue Star Train“ abgestellt. Es ist der vorletzte betriebs-fähige TEE-Komplettzug aus den 50-er Jahren. Droht ihm nun die Verschrottung?
Der Luxuszug der Baureihe 601 erblickte 1957 das Gleis und galt als das Non-Plus-Ultra des deutschen Wirtschaftswunders: Aerodynamisches Design, Leichtbau, rund 2200 PS Diesel-Leistung aus Maybach-Motoren, Klimaanlage, durchgehend 1. Klasse. Mit 140 km/h schnürte der 9-teilige „Verbrennungstriebwagen“ von Nord nach Süd durch die junge Republik. Nur eine Handvoll der Zugeinheiten wurde gebaut; fast alle sind inzwischen verschrottet. Der „Blue Star Train“ gilt als das vorletzte erhaltene Exemplar.
Eisenbahn-Fans und Modellbahner der letzten 60 Jahre haben über 100.000 Modelle des VT 11.5 in Miniatur gekauft – in „Spur 1“ bis zu 10.999 € teuer. Im Lack des „Blue Star Train“ gab es ihn nur als Sondermodell. Bei seiner „Geburt“ trug der einstige DB-Luxuszug das rot-beige Farbschema, das sich bis in die Achtziger Jahre im Euro- und Intercity-Verkehr erhielt. Auf der markanten runden Loknase glänzte übergross der „TEE“-Schriftzug, und die Flanken zierte der Schriftzug „Trans Europ Express“.
Die nun in Braunschweig abgestellte Garnitur hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nach Ausserdienststellung wurde BR 601-015 im Nachwendejahr 1990 aus dem Schuppen geholt und reaktiviert, um unter dem Namen „Max Liebermann“ und unter Regie der DDR-Reichsbahn (in der Farbgebung rot-weiss) Geschäftsreisenden eine komfortable Reisemöglichkeit auf der Strecke Berlin – Hamburg anzubieten. Die DR-Strecke war damals nicht elektrifiziert; die üblichen IC konnten dort nicht verkehren. Mit Ertüchtigung der Strecke wurde „Max Liebermann“ an die Rail Italy Srl. verkauft und als „Italy Express“ eingesetzt. Nach einem weiteren Eigentümerwechsel an die SBB Cargo Italia wurde die 2005 abgestellte Garnitur von der ESG übernommen und im blau-weissen Look als Luxuszug für Touristenfahrten aufgearbeitet. Danach wurde der Zug an einen Verein in Augsburg abgegeben.
Das weitere Schicksal des legendären Zuges ist ungewiss. Eisenbahn-Fans befürchten: Die Zug-Ikone des „Wirtschaftswunders“ wird in Braunschweig demontiert, um sie danach zu verschrotten. Denn einige der ramponierten Waggons scheinen bereits „entkernt“ zu sein. In Schrottcontainern neben der Montagehalle fanden sich bronzefarben lackierte Gepäckablagen und uralte Klimageräte.
Bahn-Sprecherin, Angelika Theidig, (Deutsche Bahn AG Hamburg) kann das Rätsel um das einstige Flaggschiff der Deutschen Bundesbahn leider nicht aufklären: „Weder der Zug noch die Abstellanlage in Braunschweig gehören der DB“, erklärte sie auf Anfrage.
Können Braunschweiger Eisenbahn-Fans helfen, das Rätsel um den alten VT 11.5 zu erhellen? Sachkundige Hinweise bitte an den Braunschweig-Spiegel.
Alle Fotos: Klaus Knodt
das Grundstück des ehemaligen DB Wagenbetriebswerks betreibt das Unternehmen Railadventure.
Hier finden Sie mehr dazu:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?108,9001340
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?108,9030287,9030287#msg-9030287
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?003,9088735,9088735#msg-9088735
Also, den Triebkopf des VT 11.5 als ,,Loknase“ zu bezeichnen tut weh.
Wie die Baureihenbezeichnung schon aussagt, handelt es sich bei dem Triebwagenzug
um einen Triebwagenzug der Baureihe VT11.5. Dieses heißt Verbrennungsmotortriebwagen 11.5
Also hätten Sie schreiben müssen .. Auf der markanten runden TRIEBKOPFNASE glänzte ubergross
der ,,TEE“Schriftzug
Momentan steht der Triebzug bei der VIS-Verkehrs-Industriesystheme in Halberstadt.
Der Blue Star Train wurde heute auf dem Gelände der Veolia in Halberstadt gesehen
Zur Rettung des Blue Star Train in Halberstadt rufe ich hiermit auf eine Gesellschaft zu gründen, welche den Zug rettet und wieder auf allen Gleisen fahren läßt.
Erwarte tüchtige Mitteilungen und Geldgeber sind sehr willkommen da sich alles bekanntlich abschreiben lässt.
14.11.20