Was gibt es heute zu essen?

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Käsestand auf Markt in Munster (Elsass)

„Was gibt es heute zu essen?“- diese Frage gehört womöglich zu den ältesten und auch umstrittensten der Menschheitsgeschichte. 

Doch erst in jüngster Zeit beginnen wir zu verstehen, dass diese scheinbar banale Frage weit über das tatsächliche Angebot, bloße Geschmacksunterschiede oder Gesundheitsaspekte hinausgeht.

Ernährung ist nicht mehr reine Privatsache, sie wird zu einem entscheidenden Faktor für das Verhältnis des Menschen zur Welt. Denn die Bedingungen, unter denen unsere Lebensmittel erzeugt, verarbeitet und transportiert werden, haben weitreichende Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt.

Dieser Erkenntnis fühlt sich die Ernährungsethik verpflichtet. Darum wurde das „Deutsche Netzwerk Ernährungsethik“ gegründet. Fragen zur Generationengerechtigkeit, zu knappen Ressourcen, zum Welthunger oder der Überflussgesellschaft finden hier ebenso einen Nährboden wie tierethische Fragestellungen oder soziale und wirtschaftliche Herausforderungen rund um die Erzeugung von Lebensmitteln. Der transdisziplinäre Charakter dieser jungen Disziplin eröffnet neue Horizonte, bietet Möglichkeiten zum Austausch, zur Vernetzung und einem spannenden Diskurs.

Am 20. Februar werdenwir in der Ev. Akademie Abt Jerusalem über all diese Fragen sprechen können. Es kommen der Philosoph und Gastrosoph Dr. Harald Lemke, Hans Heinrich Oestmann von Slow Food und Marianne Reiß zum Suppekochen mit Resten.

 


Kommentare   

 
0 #1 Katharina Rosch 2013-12-16 10:58
Dass Essen nicht mehr reine Privatsache ist, scheint beim Otto-Normalverb raucher noch lange nicht angekommen zu sein. Bei der Industrie, die uns Fertig- und Teilfertigprodu kte als gesund und als Lebensmittel verkaufen will, ohnehin nicht.

Wer sich ethisch und sozial korrekt ernähren will, kommt an einer überwiegend vegetarischen Ernährung nicht vorbei. Doch auch Milch und Milchprodukte oder Eier sind in Hinblick auf unsere Überflussgesell schaft zu hinterfragen. Männliche Küken werden geschreddert, weil sie überflüssig sind, Milchkühe erleben nur einen Bruchteil ihres normalen Lebensalters, weil sie dauerschwanger gehalten werden. Die Kälber werden ihnen entrissen und mit Ersatzmilch groß gezogen, sofern sie nicht ebenfalls überflüssig sind.
Ich ernähre mich seit einiger Zeit vegan. Zunächst aus gesundheitlichen Gründen, immer mehr aber auch aus ethischen.

 
 
 

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