Veranstaltungstipp: Biografie über Fritz Bauer

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Im Schwurgerichtssaal Braunschweig in der Münzstraße liest am Dienstag, 15. Oktober 2013 ab 19.30 Uhr der Journalist der „Süddeutschen Zeitung“ Ronen Steinke aus seiner neuen Biografie über Fritz Bauer, den mutigen deutsch-jüdischen Juristen, der von 1950 bis 1956 Braunschweiger Generalstaatsanwalt war.

Fritz Bauer kommt das historische Verdienst zu, die Hitler-Attentäter des 20. Juli juristisch rehabilitiert zu haben – im spektakulären Braunschweiger „Remer-Prozess“, der 1952 das ganze Land in Atem hielt. Aber dem Juristen Bauer kommen noch weitaus größere Verdiente zu: 1963 dringt das Wort „Auschwitz“ mit Wucht in deutsche Wohnzimmer. Gegen 22 ehemalige NS-Schergen wird Anklage erhoben, in Frankfurt beginnt ein Mammutprozess. Ein Mann hat diesen Prozess fast im Alleingang auf den Weg gebracht: Fritz Bauer, inzwischen Generalstaatsanwalt in Hessen. Er ist es, der die deutsche Nachkriegsgesellschaft zum Sprechen bringt und Adolf Eichmann vor ein israelisches Gericht. Im restaurativen Klima der Adenauer Zeit wird der Jurist damit zur Reizfigur, der seine Zunft erzürnt und von allen Seiten angefeindet wird: „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, so beschreibt er seine Lage. Ronen Steinke, selbst gelernter Jurist, erzählt das Leben des Mannes, der mit seiner Courage ein ganzes Land veränderte.

Die Veranstaltung wird präsentiert von der Buchhandlung Graff und dem Fritz-Bauer-Freundeskreis.

Das Buch von Ronen Steinke, „Fritz Bauer – oder Auschwitz vor Gericht“ (Piper Verlag, 352 S., 22,99 Euro), ist seit dem 1. Oktober 2013 erhältlich.

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