Ukraine: „Damit wird man sich noch eine Weile zu befassen haben“

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Der Rufer
„Der Rufer“ (Bodo Kampmann) am Giebel der Magnikirche. Er ruft die Menschen, damit ihr Gehör geweckt wird und niemals vergessen wird, was da geschehen ist. Der Rufer mit der Posaune mahnt, im Bewusstsein festzuhalten: Menschen, die mit aller Macht und Gewalt, die sie aufzubringen vermochten, das Geschick des Menschen, ja der Menschheit, nach eigenen Vorstellungen formen und zwingen wollten, sind in die katastrophale Irre gegangen und haben Schrecken und Tod über die Menschen, über Stadt und Land gebracht. Der Mensch hat sich in seiner Freiheit am Menschen vergriffen, hat im Wahn vermeintlichen Fortschritts die Menschlichkeit mit Füßen getreten und Tod und Asche hinterlassen. Der Rufer mahnt, auf das zu hören, was zur Menschlichkeit gehört. Foto: Uwe Meier

Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung (BZ), der unvollständig veröffentlicht wurde. Hier der vollständige Brief. (red)

Von Elke Schrage

Diesen Gedanken von seinem Heimweg setzt Herr Likus am 16.06. auf BZ-online an das Ende seiner Berichterstattung zur Friedensveranstaltung mit Sahra Wagenknecht und Oberst Wolfgang Richter in der Magni-Kirche 15.06.23.

Der Veranstaltung wird in der BZ ein fairer, durchaus kontroverser Dialog zwar bescheinigt. Sie wird mit „Gesinnungsheimspiel“, „Talkshow Königin“ oder einem Moderator, der „schmeichelt“, aber doch erheblich diskreditiert. Im Nachgang entwickeln sich jetzt Angriffe auf die Magni-Kirche, insbesondere Pastor Böger, die einen Dialog in den existenziellen Fragen von Krieg und Frieden, zivilem versus militärischem Einsatz grundsätzlich ablehnen.

Die Magni-Kirche und Pastor Böger waren ausdrücklich nicht (Mit) Veranstalter oder Organisatoren dieses gut besuchten Diskussionsabends! Die Magni-Kirche war lediglich Ort der Veranstaltung. Mutig und heilsam bot sie sich an, in existenzieller Not und Gefahr einer zerrissenen Öffentlichkeit ein Dach für Diskussion und Meinungsbildung zu ermöglichen. Dieser Dialograum, den Pastor Böger am 15.06. von seiner Seite in einem Grußwort christlich begründete, ist in Braunschweig wie an anderen Orten bedrohlich geschrumpft. Das gefährdet Demokratie.

Sollte dieser Krieg eskalieren oder sollten die Demokratien der Nato-Allianz weiter in blutigem, Kräfte zehrendem „Abnutzungskrieg“ (was für ein zynischer Begriff) ohne Konfliktlösung erstarren, könnten viele Menschen in Mitteleuropa bald keinen Heimweg mehr haben.

Dr. med. Elke Schrage

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