Tiere sind keine Geschenke

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Echsen, egal welche Art (wie hier im Bild Wasserschildkröten), sind für die private Haltung völlig ungeeignet. Als wechselwarmes Tier passen Echsen die Körpertemperatur der Umgebungstemperatur an. Dadurch braucht eine Echse ganzjährig besondere Haltungsbedingungen. Der Haltungsaufwand ist extrem hoch. Außerdem ist es schwierig zu erkennen, wenn sie leiden. Eine wichtige Frage: Sind Sie sicher, dass ihre Erben auch ihre Echse pflegen wollen?

Tiere sind Lebewesen und damit keine geeigneten Geschenke! Deshalb sollen sie weder zu Weihnachten noch zu anderen Anlässen verschenkt werden. Nicht an Kinder und auch nicht an Erwachsene. Wir sollten sie nicht verschenken, weil Tiere keine Gegenstände sind, die mal eben bei Nichtgefallen umgetauscht oder entsorgt werden können. Oft müssen sie jahrelang betreut werden, auch wenn man die Lust zur Pflege verloren hat. Schließlich hat man Verantwortung für ein leidensfähiges Lebewesen übernommen.

Alle Jahre wieder landen nach den Feiertagen Tiere auf der Straße und wenn sie Glück haben im Tierheim. Und die sind übervoll!

Tiere sind keine Spielzeuge und dienen auch nicht unserer „Unterhaltung“. Auch zur Behebung unsere Alltagsprobleme sind sie weder geeignet und schon gar nicht verantwortlich. Sie dürfen also nicht missbraucht werden, um menschliche Bedürfnisse zu stillen. Das Wohl des Tieres sollte immer an erster Stelle stehen – nur dann hat man einen gesunden Begleiter, der Freude bereiten kann.

Mein Appell geht dringend an alle, die sich ein Tier anschaffen wollen. Machen Sie sich zuvor Gedanken, ob Sie den Ansprüchen des Tieres gerecht werden wollen und können – auch über mehrere Jahre, wenn das Tier älter werden kann. Fragen Sie sich:

Wo kaufe ich mein Tier? Die schlechteste Möglichkeit ist im Internet, denn damit unterstützt man den illegalen Tierhandel, der von der Zucht bis zum Versandt oft qualvoll ist.

Auch der Kauf bei Züchtern, die oft nur am schnellen Umsatz interessiert sind und denen oft das Wohl des Tieres, einschließlich des ständig gebärenden Muttertieres, letztlich völlig egal ist, sollte keine Alternative sein. Abgesehen davon, dass man in beiden Fällen keine Garantie erhält, ein wirklich gesundes Tier zu bekommen.

Habe ich genug Geld und Fachkenntnisse für mein Tier? Weiter sind natürlich folgende Fragen zu bedenken: Habe ich genug Zeit und Platz für ein Tier, sind meine Finanzen ausreichend z.B für die Hundesteuer, Tierarztkosten, Versicherungen und Futter? Habe ich Fachkenntnisse über die von mir favorisierte Tierart? Sind persönliche Allergien auf Tiere bekannt?

Wer kann das Tier neben mir noch fachlich optimal betreuen? Was mache ich mit meinem Tier, wenn ich krank bin oder in den Urlaub fahren möchte oder aus andereren wichtigen Gründen das Tier nicht betreuen kann? Gilt eine positive Antwort auch noch in einigen Jahren?

Habe ich ausreichend Platz für da Tier? Sowohl drinnen als auch draußen, falls erforderlich. Ist es draußen sicher und geschützt?

Leider erlebe ich immer häufiger, dass Menschen mit Tieren aus unterschiedlichsten Gründen überfordert sind. Setzt man sich jedoch vorher mit dieser Thematik auseinander, werden viele Probleme gar nicht erst auftauchen. Umzüge, Trennungen, allergische Reaktionen, ältere Tierhalter usw. können meist von Anfang an zu einer Überforderung durch ein junges Tier führen – und sind häufig Gründe für Tierleid.

Nochmal die Frage: Woher beziehe ich ein Tier, wenn ich unbedingt eines haben will und die Fragen oben optimal geklärt sind? Aus dem Tierheim! Egal, wo man hinschaut, ob im In- oder Ausland – die Tierschutzeinrichtungen quellen über, und die Tiere leiden. Meiner Meinung nach haben wir in den entsprechenden Einrichtungen genug Tiere, die ein neues Zuhause suchen und brauchen. Denen eine Chance zu geben, scheint mir liebevoller und auch dringender zu sein.

 

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