Sonntagsöffnungen der Geschäfte in Braunschweig

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ver.di begrüßt Erfolge für Verkäuferinnen – Unverständnis über fehlenden Willen der Stadt zur Verständigung

Als wichtigen Zwischenschritt wertet die Gewerkschaft ver.di die Entscheidung der Stadt Braunschweig, Sonntagsöffnungen nur noch innerhalb der Okerumflut zuzulassen. Geschäftsführer Wertmüller: „Das bedeutet für hunderte Beschäftigte im Einzelhandel, dass ihnen die ungeliebten Sonntagsdienste erspart bleiben. Das ist ein großer Erfolg.“ Schon deswegen habe sich der Weg zum Gericht gelohnt.

Weniger glücklich ist man mit dem weiteren Vorgehen der Stadt: Erst werde nach der vom Bericht untersagten Öffnung im Februar großspurig angekündigt, man werde sich mit allen Beteiligten zusammensetzen. Aber anstatt das zu tun, werde eine neue Verfügung erlassen. Wertmüller: „Kooperation und den Willen zur Verständigung stellen wir uns anders vor.“

ver.di vermisst nach wie vor einen zeitlichen Rahmen der Stadt für die Beantragung von Sonntagsöffnungen. Die Folge: Es könnten noch weitere Anträge aus den Außenbereichen kommen, was neue Konflikte bedeute.

ver.di werde die neue Verfügung juristisch prüfen und dann das weitere Vorgehen entscheiden. Maßstab für ver.di seien die Einhaltung der Gesetze und die Arbeitsbedingungen der Verkäuferinnen und Verkäufer.

Enttäuscht zeigt sich ver.di, wie die Interessen der Verkäuferinnen und Verkäufer ignoriert werden. Nicht einmal über eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Einhaltung bestimmter Mindeststandards wolle der Handel reden. Eberhard Buschbom-Helmke von ver.di: „Da geht es um die Freiwilligkeit bei der Arbeit an Sonntagen, um angemessene Zuschläge und um den Freizeitausgleich, es geht um soziale Verantwortung.“

Von einer Stadt wie Braunschweig erwarte man, dass sie nicht nur die Interessen der Händler im Auge habe, sondern auch die der Beschäftigten. Es fehle an Sensibilität gegenüber den Arbeitsbedingungen von Frauen, die vielfach familiär eingebunden sind, eher geringe Einkommen beziehen und selten nach Tarif beschäftigt werden.

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