open.fair – 1. Fair Trade Kongress Braunschweig

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Die OrganisatorInnen: v.l.n.r. Wilfried Steen, Franziska Dickschen, Jan-Gerd Dierks, Anna-K. Thiel, Lars Dedekind. Foto: Christian Witt

Anlässlich des diesjährigen 50-jährigen Jubiläums der Fair Handelsbewegung und des 40.ten Geburtstag des Oikocredit Förderkreis Niedersachsen Bremen stellen wir uns am

25. September, 18-20.30 Uhr im BZV Medienhaus und online die Frage:

Zertifizierungen im Fairen Handel -Chancen oder Problem?

Braunschweig, 14. September 2020. Es gibt mittlerweile so viele Nachhaltigkeits-Logos, dass man schnell den Überblick verliert. Ob wir es wollen oder nicht, in der globalisierten Welt entscheiden auch unsere Konsumentscheidungen über das Weltklima und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen weltweit. Das Ziel von weltweiter sozialer Gerechtigkeit mit Zusicherungen der Chancengleichheit für benachteiligte Produzent:innen, fairer Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen ist der Anspruch von entsprechenden Siegeln. In der Realität wird der Siegelmarkt zu oft durch mangelnde Transparenz und nicht weitreichenden unternehmerischer Selbstverpflichtungen bestimmt. Die open.fair bietet am 25.September, 18-20.30 Uhr im BZV Medienhaus und online, ein Diskussionsforum, dass Bedeutung von Zertifizierungen im Fairen Handel thematisiert. Mit uns diskutieren:

Nina La Bode (El Puente),

Friedel Adams Hütz (Südwind e.V.),

Thilo Hoppe (TransFair e.V.),

Dr. Uwe Meier (FAIR in Braunschweig, Agrarwissenschaftler, Projektwerkstatt Urwaldgarten)

Moderation Katrin Siebold, Chefreporterin bei der Braunschweiger Zeitung.

Hier finden Sie das Programm und die Kurzstellungnahmen der vier Experten im Video

Zertifizierungswahn oder Vertrauen?: kleine Direktimporteur*innen werben mit ihren direkten Kontakten zu kleinbäuerlichen Farmen und Kooperativen, es gibt aber kaum Überprüfungen der Arbeitsbedingungen und Anbaustandards. Transfair-gesiegelte Kaffees und Schokoladen finden sich in allen Supermärkten und Discountern, es gibt aber auch Kritik an den Zertifizierungskosten für die Produzent*innen oder Mengenausgleich. Weltläden verkaufen ausschließlich faire Waren von Fairhandelsimporteuren wie GEPA oder El Puente, führen aber oft ein Nischendasein und funktionieren meist nur durch ehrenamtliche Arbeit der Weltladenteams. Diese Widersprüche und Herausforderungen im Fairen Handel wollen wir diskutieren.

Verschiedene Initiativen wie der Verein Fair in Braunschweig, der Oikocredit Förderkreis Niedersachsen-Bremen oder das Projekt Faire Gemeinde arbeiten daran, den Fairen Handel in Braunschweig aus dem Nischendasein zu holen und ein Zeichen für konkrete soziale Wirkung zu setzen.

Auch wenn 2019 1,85 Millionen Euro in Deutschland mit fair gehandelten Produkten umgesetzt wurden – eigentlich ein Rekordumsatz! mit 22 Prozent mehr als im Jahr zuvor – kommen viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Ländern des Südens trotzdem nicht auf ihre Kosten. Was angesichts dieser Lage zu tun ist, soll Thema des Kongresses im Pressehaus der Braunschweiger Zeitung sein.

Lebensmittel sind lebensnotwendig. Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht von fundamentaler Bedeutung. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wichtig eine stabile und krisensichere Versorgung mit vielfältigen und gesunden Lebensmitteln für eine gute Ernährung ist. Bei der Produktion und Weiterverarbeitung von Lebensmittel kommt es oftmals zur Verletzung von Menschen- und Umweltrechten. Der Faire Handel zeigt seit nun mehr 50 Jahren, wie es anders geht.

Die Teilnehmer*innenzahl  im Medienhaus ist auf rund der Corona-Beschränkungen auf 40 Personen begrenzt.  Eine Online-Teilnahme ist ebenfalls möglich. Kostenfreie Anmeldungen sowie mehr Infos zum Kongress: www.openfair.org.

Der Kongress findet durch die freundliche finanzielle Unterstützung durch die Stadt Braunschweig, statt.

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