Um es klar und deutlich zu sagen: Jäger haben im Nationalpark Harz nichts zu suchen, denn laut Bundesnaturschutzgesetz soll sich die Natur völlig ungestört in „natürlicher Dynamik“ entwickeln können. Wird dennoch das Wild abgeschossen, so handelt es sich um einen eindeutigen Gesetzesbruch.
Die Aussage des Leiters Andreas Pusch: „Ohne Jagd im Nationalpark würde das Öko-System geschädigt“, läuft angesichts der Vorgaben im Bundesnaturschutzgesez ins Leere und auf eine Verdummung der Bevölkerung hinaus. Nur Zugucken, wie die Natur sich entwickelt, ist erlaubt! Skandalöserweise wird aber, gegen ein geringes Entgelt, einer großen Anzahl von Hobby-Jägern die Gelegenheit zum Töten gegeben; wobei, wie das Beispiel Herrmann beweist, nicht einmal Sachverstand zur Bedingung gemacht wird.
Auch die Politiker in Hannover, deren Klagelieder über leere Kassen sattsam bekannt sind, machen die Augen zu und dulden, dass der „Wasserkopf“ Nationalparkverwaltung, mit 120 Personen völlig überbesetzt und auch für das „Jäger-Management“ zuständig, den Steuerzahler jährlich an die 8 Millionen Euro kostet. Laut Herrn Pusch soll dies auch in den nächsten 50 Jahren so weitergehen. Darüber hätte Herr Herrmann Auskunft geben sollen, statt dem Leser den – in Hermann-Löns-Manier abgefassten – Bericht über den Abschuss einer Hirschkuh zuzumuten, die ebenso gut ein Muttertier hätte sein können.
Margret Giese
Wolfenbüttel
Der Bericht zeigt, dass dem Verfasser selbst nicht seine eigene Dumm-Dreistigkeit aufgefallen ist, auf Risiko eine Hirschkuh zu schießen, die ein Kalb, vielleicht im Dickicht, haben könnte. Auch der nahende Eintritt der Dunkelheit und die drohende, möglicherweise erfolglose Nachsuche eines verwundeten Tieres halten ihn nicht davon ab, die Hirschkuh ins Visier zu nehmen – handelt es sich doch um eine „starke“ Hirschkuh… (Wie hätte erst das kleine Herz von K. Herrmann gepocht, hätte er einen Hirsch mit einem mächtigen Geweih in der Dämmerung gesehen?) Die gibt schließlich viel Fleisch her: „Wildfleisch ist wieder begehrt“ und bringt Geld ein.
Wo bleibt da das oft propagierte Argument, es würden nur alte, schwache und kranke Tiere geschossen, um eine gesunde Population zu erhalten? Ein erhöhter „Nährstoffeintrag“ und die damit vermeintlich verbundene starke Vermehrung machten eine Jagd notwendig…. Dann kann wohl davon ausgegangen werden, dass im Nationalpark Harz Winter- und Ansitzfütterungen (Anlocken und Abschießen) unterbleiben, wie das sonst so üblich ist?! Dass erwiesenermaßen „Wildschäden“ die Folge von Jagddruck sind – davon möchte kein Grünrock etwas wissen; wer sägt schon gerne am eigenen Ast? Im übrigen schreibt das Bundesnaturschutzgesetz eindeutig auch für den Nationalpark Harz die Gewährleistung der „natürlichen Dynamik“ vor, d.h. es dürfen keine Jagd und auch kein Holzeinschlag stattfinden!
Sabine Geisler
Pattensen