Lasst doch den Wald mal in Ruhe

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Totholzbiotope aus denen artenreiche Wälder entstehen können. Flächig abgestorbene Fichten am Oderteich (Harz). Foto: Hans-Georg Dempewolf

Selbst im Wald ist der Boden von einer Masse langsam faulender Pflanzenstoffe verborgen.“
Charles Darwin

Seit vielen Jahren zeigt uns der Wald wie er bewirtschaftet werden will. Naturnah! Naturnahe Wälder sind resilient (Fähigkeit, Krisen zu bewältigen). Sie können der Klimaerwärmung besser trotzen und sind wichtig für den Artenschutz. In naturnahen Wäldern finden sich Bäume aller Generationen. Es gibt junge und alte Bäume, absterbende Bäume und Totholz am Boden. Alles spendet Leben. Sie bieten Nahrung und Unterschlupf für Pilze, Insekten, Vögel. Sie speichern große Mengen Kohlendioxid. Je mehr alte und dicke Bäume in einem Wald, desto wichtiger seine Rolle als Klima- und Artenschützer.

Foto: Rainer Kant.

Deutschland braucht eine Wende von der intensiven Forstwirtschaft zur ökologischen Waldbewirtschaftung. Diese muss den Erhalt des Ökosystems in den Mittelpunkt stellen.

So weit so gut.

Das alles weiss man seit vielen Jahren. Nichts ist neu. Trotzdem werden für die Wiederaufforstung (natürlich nachhaltig) wieder Milliarden von den Forsteigentümern beantragt und Milliarden aus dem Steuersäckel zur Verfügung gestellt. Wir sollten das Geld sparen und nicht aufforsten, zumal die meisten Jungpflanzen ohnehin vertrocknen bei den zu erwartenden Hitzesommern.

Autor der Waldbriefe: Karl-Friedrich Weber

Die Gesellschaft und die Forstbesitzer sollten auf natürlichen Aufwuchs setzen und nicht die toten Bäume und andere tote Lebewesen räumen. Aus allem Toten entsteht neues Leben (3 SAT-Film). Lasst sie liegen und habt Geduld. Es wird sich neuer Wald von alleine entwickeln. Der wird jedoch anders aussehen und sich ständig wandeln. Im Forstamt Grafenau im Bayerischen Wald, im Göttinger und Lübecker Stadtwald kann man sehen was passiert. Fast alles wird gut, nur auf monetäre Gewinne muss man weitgehend verzichten – jedenfalls die nächsten Generationen. Der Gewinn liegt in der Resilienz des Waldes, im Klimaschutz und in der hohen Artenvielfalt. Lesen Sie dazu „Geld oder Leben“ in der TAZ. Karl-Friedrich Weber kommt zu Wort, so wie des Öfteren auch in der Braunschweiger Umweltzeitung oder beim BUND Helmstedt mit seinem Waldbrief.


1 Kommentar

  1. Wer den Wald im Harz genau beobachtet, wird feststellen, dass die natürliche Regeneration mit geeigneten Bäumen nur dort zügig vorangeht, wo es geeignete Bäume in ausreichender Nähe gibt. Man müsste also viele, viele Inseln mit geeigneten Bäumen für den Harz anpflanzen, damit es nicht 100 bis 200 Jahre dauert. Eigentlich hätte damit schon vor langer Zeit angefangen werden müssen.

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