IRAN: Ein Regime-Change ist nicht zu erwarten

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Junge iranische Frauen in dem traditionellen Gewand, der Hijab, Eine Frau zeigt das V-Zeichen (Victory). Das Siegeszeichen soll Siegeszuversicht andeuten. Ein derzeit gefährliches unterfangen. Foto: Uwe Meier
Eine Gruppe von jungen Iranerinnen in einem Park in Isfahan mit einem europäischen Touristen in der Mitte. Gerne posieren sie und freuen sich über die Begegnung mit Ausländern. Frauengruppen zeigten in den Städten oft das Siegeszeichen V (Victory). Es zeigt sich in dieser Gruppe eine gewisse Renitenz gegen den Staat durch das eher lässige Tragen der Kopftücher, die von politischer Bedeutung sind. Der Fall der Kopftücher wird in seiner politischen Konsequenz mit dem Fall der Berliner Mauer verglichen. Der Grad der Widerständigkeit lässt sich erkennen an der Vollständigkeit der Haarbedeckung durch das Kopftuch. Foto: unbekannt

Am Samstag, den 03.12. gab es in Braunschweig eine Demonstration gegen das theokratisch, repressive System im Iran. In vielen Städten Europas wurde demonstriert. Das ist gut so. Wenn im Iran Tausende täglich auf die Straße gehen, um inzwischen nicht nur gegen den Kopftuchzwang für Frauen aufzubegehren, sondern gegen das Mullah-Regime, dann zeugt das von einem großen Mut der Frauen und von Verzweiflung. Im Iran kann das mit Folter oder/und tödlich enden. IRAN: Die unaufhaltsame Revolution

Besuch an der Theologischen Hochschule in Ghom, dem religiösen Zentrum der Schiiten des Iran. Der Religionsgelehrte berichtet über das Wesen des Islam der Schiiten und über die Rolle der Frau in der iranischen Gesellschaft. Foto: Uwe Meier

Auch wenn das Regime andeutet nachgeben zu wollen, ist das höchstens als eine taktische Maßnahme ohne Substanz zu verstehen. Man sollte sich nicht täuschen. Das Mullah-Regime sitzt fest im Sattel und es ist rücksichtslos. Auch International ist es keineswegs geächtet, sondern hat starke Verbündete. Darüber wird in unseren Medien leider zu wenig berichtet.

Michael Lüders als Gastreferent in der Ev. Akademie Abt Jerusalem 2018 Foto: Uwe Meier

Eine sehr realistische Einschätzung der derzeitigen Situation im Iran gibt der Nahost-Experte Michael Lüders im Deutschlandfunk. Die neuesten Proteste mit den politisch hoch brisan-ten Streiks und den Teilschließungen wichtiger Basare, die das Mullah-Regime im Grunde unter-stützen, bewertet in einem Interview der Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad. Er sieht keine Liberalisierung im Iran – im Gegenteil.

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