Es ist nur ein bisschen Asse-Lauge, nur schwach radioaktiv sind die 100 Liter, die nur „probeweise“ über die Braunschweiger Firma Eckert & Ziegler in Braunschweig Thune entsorgt werden. Und alles ist nur ein „Test“, so der Ratsherr Peter Rosenbaum auf braunschweig-online und die Braunschweiger Zeitung.
Das Problem neben der Tatsache an sich: Es glaubt niemand! Warum auch? Zu oft wurden die Bürger belogen, wenn es um Atomfragen und radioaktive Stoffe geht. Die Kette der Unwahrheiten ist so lang, wie die Geschichte der radioaktiven Stoffe und der Kernenergie. Dazu heute in der TAZ: „Die Asse hätte niemals in Betrieb gehen dürfen“. Leider haben die Gegner dieser Technologie immer recht behalten.
In Braunschweig hat die Unwahrheit um den Asse-Müll bereits im letzten Jahr begonnen. Es wurde bekannt, dass sich die Firma Eckert & Ziegler um den Assemüll bemüht (Atommüll in Thune). Als das Thema zu heiß wurde, waren Dementis schnell zur Hand: Fraktionsvorsitzender Sehrt (CDU) will keinesfalls radioaktiven Müll in Braunschweig-Thune und Frau Mundlos (CDU) will die Atommüllfässer auch nicht durch Braunschweig transportiert sehen. „Braunschweig ist nicht die Mülltonne der Region“ so Juliane Lehmann (FDP) (Von Asse nach Thune – ein Weg der Unglaubwürdigkeit). Es dauerte nur ein halbes Jahr, dann war alles wieder anders. Der Beschluss wurde durch die CDU/FDP-Mehrheit im Rat aufgehoben (Weg für Asse-Atommüll nach Braunschweig-Thune frei).
Es beginnt wie immer tröpfchenweise. Nur 100 Liter sollen es sein – nur für Versuchszwecke. Der Test wird natürlich erfolgreich verlaufen, wird verlautbart werden! Dann muss ein Großtest durchgeführt werden. Auch der wird erfolgreich sein, oder was man dafür hält. Und weil dann Eckert & Ziegler schon mal die Erfahrung haben, werden die auch den Auftrag bekommen, die gesamte Asse-Lauge zu dekontaminieren.
Dann bleibt noch der Asse-Festmüll mit einer immer noch unbestimmten Menge an Plutonium und Strontium. Es steht zu erwarten, weil Eckert & Ziegler nun schon mal die Erfahrungen haben und die Erprobungen mit der radioaktiven Lauge erfolgreich waren, dass die dann auch die Entsorgung über Konfektionierung übernehmen werden, in Thune, an der Asse oder in einem anderen Braunschweiger Gewerbegebiet. So ist es zu erwarten. Die Entscheidungsträger sollten den Bürgern dieser Atom-Klo-Region offen gegenübertreten und die Wahrheit sagen und nicht wie bei der Asse Jahrzehnte von Forschung reden und einen durchsuppenden Atommüllhaufen hinterlassen.
Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die Verwaltung an diesem „Test“ mitgewirkt hat, denn OB Hoffmann und Minister Sander verstehen sich hervorragend und ohne OB Hoffmann tut sich in der Stadt nichts. Fragen wir auch ihn. Die BIBS-Ratsfraktion hat dazu bereits eine Anfrage an den Asse-Betreiber, das Bundesamt für Strahlenschutz, gerichtet. Die Grünen im Landtag wollen eine Anfrage im Parlament stellen.
Die Kommunalwahl hat ein weiteres Thema. Stellen wir die Fragen zum Assemüll!