Die neue Umweltzeitung ist da! 115 Fußballplätze

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Die neue Umweltzeitung ist da!

UZ 6/2013: 115 Fußballplätze

115 Fußballplätze – das entspricht in etwa der Fläche an Acker-, Grün-, Wild-, Wald- und Brachland, die täglich in Deutschland planiert, betoniert, bebaut oder sonstwie versiegelt wird. Bis 2020 will die Bundesregierung diese Fläche auf ein knappes Drittel reduzieren – dann wird kein Platz mehr für solche Monsterbauwerke wie das Autobahndreieck Braunschweig Südwest sein.

Boden lässt sich nicht horizontal vermehren, und wer nun glaubt, dass im Zeitalter des demografischen Wandels und sinkender Bevölkerung der einzelne ja auch weniger Platz braucht, irrt. Im Gegenteil: Die individuelle Fläche (Wohn-, aber auch Verkehrs- und Versorgungsfläche) hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht, seien es der Carport für den Zweitwagen, das neue größere Häuschen im Grünen oder das neue Einkaufsgebiet mit den immer gleichen Supermärkten am Dorfeingang oder jene modischen „Outletcenter“ irgendwo in der Pampa: Nicht nur Häuser brauchen Platz, so wie heute gebaut und geplant wird, muss gleich noch ein Vielfaches für Straßen und Parkplätze mit verbaut werden.

Der Flächenfraß ist ein zentrales Problem unserer Zeit – auch und gerade beim angestrebten und viel beschworenen ökologischen Umbau samt Energiewende. Dabei hat jedes Vorgehen seine Vor- wie auch Nachteile: Die Wiederbebauung von Brachflächen zerstört städtische Ökosysteme mit bemerkenswerter Vielfalt, ist aber doch besser als raus auf’s Land? Das Wort „Verzicht“, das Wörtchen „Beschränkung“ hören wir nur ungern – wir wollen mehr und wollen es uns leisten, wenn wir können. Das Titelthema der neuen Umweltzeitung beleuchtet dieses Problem aus vielfacher Sicht, nicht nur aus der des Naturschutzes.

Vor rund 30 Jahren legten engagierte Bürger erstmals einen Sorgenbericht vor, der die Atommüllproduktion und -lagerung in der Bundesrepublik auflistete und zeigte, dass es um mehr als nur einen Standort für ein Endlager geht. Jetzt liegt ein neuer, umfassender Sorgenbericht vor, der den Stand des Jahres 2013 darlegt und zeigt, wie wenig Fortschritte es seither gegeben hat. Braunschweig spielt in der „Atommüllszene“ eine zentrale Rolle, nicht nur wegen der Endlager in der Gegend. Auch Eckert & Ziegler in Thune ist dabei. Die Firma möchte bundes- und europaweit in das lukrative Geschäft mit der Konditionierung und Behandlung des strahlenden Mülls einsteigen. Wie und warum sich die Stadt dagegen wehren muss, das beleuchtet unser Hintergrund.

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