Von Letzte Generation Braunschweig
Keller auspumpen oder etwas gegen die Ursachen unternehmen?
Das ist die große Frage, die sich jetzt, nachdem Braunschweig unter Wasser stand, uns allen stellt.
Sollen wir zukünftig im Wechsel unter der Hitze leiden und die Schäden des Hochwassers in unseren Städten beseitigen, das wegen der klimabedingten Starkregenereignissen in unseren Straßen tobt?
Oder wollen wir dagegen protestieren, dass die Regierung ihren verfassungsgemäßen Auftrag, unsere Lebensgrundlagen zu schützen, nicht erfüllt?
Die Letzte Generation, und mit ihr viele solidarische Menschen, haben sich entschieden.
Gestern Nachmitttag gingen 25 Menschen der Letzten Generation in Braunschweig auf die Straße, um die Regierung nachdrücklich aufzufordern, endlich die notwendigen Maßnahmen gegen den Klimanotstand zu ergreifen. Der Protestmarsch war der Versammlungsbehörde nicht angekündigt. Er verlief nach Absprache mit den Polizeikräften vor Ort von der Ecke Radeklint/Celler Straße über die Gördelinger Straße zum Bankplatz, weiter über den Kohlmarkt und Damm zur Münzstraße bis zum Rathaus.
Dort erinnerte die Letzte Generation daran, dass sie Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum um ein Gespräch über Klimaschutz gebeten hatte – was dieser brüsk mit dem Hinweis, mit Straftätern würde er nicht reden, in einer öffentlichen Ratssitzung abgelehnt hatte.
Herr Kornblum, wer ist hier kriminell? Die Menschen, die friedlich gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen protestieren, oder die Bundesregierung, die diese Zerstörung mit jährlich 70 Milliarden direkten und indirekten Subventionen in fossile Energien fördert? Wer ist hier kriminell?
Die Reaktion der Menschen am Straßenrand war unterschiedlich. Neben einzelner lautstark geäußerter Ablehnung, gab es viel stille Zustimmung. Spontan schlossen sich einige Menschen dem Marsch an; Menschen, die der Eskalation der Klimakrise, der Zerstörung unserer gemeinsamen natürlichen Lebensgrundlagen und dem Versagen der Bundesregierung nicht weiter tatenlos zusehen wollen.